Das Leben und Werk des Architekten Antonín Ausobský sind untrennbar mit seiner geliebten Schule, der Tschechischen technischen Universität in Prag, verbunden. Seine architektonischen und städtebaulichen Aktivitäten konzentrieren sich hauptsächlich auf die 1920er und 1930er Jahre, mit sehr bedeutenden Spuren in Leitomischl, wo er zum Beispiel die Gebäude des Gymnasiums und des Bezirksamts realisierte, die die architektonische und städtebauliche Grundlage der T. G. Masaryka-Straße bilden.
Nach dem Abschluss der Tschechischen Technik in Prag im Jahr 1909 (Studienfach Architektur und Bodenbau) und nach einem Jahr Militärdienst im Jahr 1910 wurde er Assistent am Institut für Bauingenieurwesen - Bodenbau für besondere Zwecke bei Rudolf Kříženecký. 1919 promovierte er zum Doktor der technischen Wissenschaften, 1921 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität für Architektur und Bodenbau der Tschechischen technischen Universität und 1928 ordentlicher Professor. Er war auch mehrfacher Dekan dieser Schule. Als kreativer Architekt war er in den 1920er und 1930er Jahren am aktivsten. Er bevorzugte jedoch die pädagogische Tätigkeit; er beteiligte sich auch aktiv an der Erstellung von Lehrtexten der Fakultät für Architektur und Bodenbau, für die er vor dem zweiten Weltkrieg Tabellen der Dispositionselemente aller Gebäude erstellte, die Gegenstand der Vorlesungen des Instituts waren.
Ein wesentlicher Bestandteil seines Lebens war auch die öffentliche Tätigkeit, die Mitgliedschaft im Beirat des Ministeriums für Gesundheit und Körpererziehung, in der Landestheaterkommission, im Technischen Museum, in der ehemaligen Masaryk-Arbeitsakademie und dem Akademischen Haus, dem er 1925 vorstand. In den Jahren 1929–1954 arbeitete er ebenfalls als Vorsitzender der Kulturkommission in der Union zur Fertigstellung des St.-Veits-Doms auf der Prager Burg. Für diese Tätigkeit wurde er zum Ehrenmitglied der Union ernannt. Er war weiterhin auch ein Mitglied des Kollegiums für den Wiederaufbau von Lidice nach dem zweiten Weltkrieg.
Am Anfang der 1920er Jahre wurde Ausobský von den Meinungen der Architekten des neoklassizistischen Stils beeinflusst, insbesondere von seinem Kollegen Antonín Engel, wie beispielsweise das Gymnasiumsgebäude in Leitomischl bestätigt. Andere Gebäude reagieren dann sowohl auf Purismus, als auch letztlich auf Funktionalismus.
Ausobský kann als konservativer Architekt bezeichnet werden, aber im besten Sinne des Wortes, er selbst charakterisierte seine Arbeit in den Begriffen: Übersichtlichkeit, Klarheit, konstruktive Einfachheit, richtiges Tageslicht, Statik- und Brandschutz, gesundheitliche Unschädlichkeit.
1950 erhielt er für seine Lebenstätigkeit den Orden der Arbeit.
PK
1912
Einfamilienhaus, Na Baště 15, Prag
1919 – 1920
Verwaltungsgebäude und Lagerhaus, U Vodárny 160, Mirovice
1923–1924
Wohnhaus von dem Ingenieur Štětina, U Vodárny 192, Mirovice
1930–1933
Waldfriedhof in Písek
1931–1932
Einfamilienhaus, Na Zástřelu 765, Prag-Střešovice
1935–1937
Post- und Telegrafenamt
Mělník