Das Brünner Studio DRNH wurde 1991 von den Architekten Antonín Novák und Petr Valenta gegründet. Neben dem gleichen Geburtsort und Geburtsjahr (Brünn, 1963) verbindet sie auch ihr gemeinsames Studium an der Fakultät für Architektur der Technischen Universität Brünn, das sie beide Ende der 1980er Jahre abschlossen. Ihr Studio mit dem bisher unklaren Namen DRNH wirkte lange Zeit ausschließlich in Brünn. Vor allem durch Rekonstruktionen älterer Gebäude machten sie auf sich aufmerksam – das Schwimmareal am Kuhberg (Kraví Hora) in Brünn (2004), das Reduta-Theater oder den Umbau der Maschinenhalle im Areal Vaňkovka in eine Ausstellungshalle (beide 2005). Ihre Herangehensweise an Rekonstruktionen basiert auf dem Respekt zu dem ursprünglichen Gebäude und dem Verständnis seines Charakters aber gleichzeitig haben sie auch keine Angst vor den zeitgenössischen Elementen und Strukturen. Das Ziel ist eine Einheit von Alt und Neu zu erschaffen. Außerhalb von Brünn angagierte sich das Studio DRNH erstmals während seiner Zusammenarbeit am Wohnkomplex Na Krutci in Prag (2008), wie auch zwei Jahre später am Hallenbad in Litomyšl, das nach ihrem Projekt gebaut wurde. In den letzten Jahren konzentrierte sich die Tätigkeit des Ateliers auf die Gärten in Kroměříž.
Im Unterschied zu den meisten ihrer Brünner Kollegen erlagen Novák und Valenta nicht der Faszination funktionalistischer Architektur. In einigen Realisierungen der 2000er Jahre findet man jedoch Inspirationen des Schweizer Minimalismus, inklusive der Betonung der Materialqualitäten. In ihrer gesamten Arbeit gibt es ein offensichtliches Bemühen um klare Poetik und Harmonie. Es hängt auch mit dem Interesse der Architekten an der bildenden Kunst und Literatur zusammen. Bei der Rekonstruktion des Theaters Reduta arbeiteten sie mit dem Maler Petr Kvíčala zusammen, dessen dekorativer Ansatz die minimalistisch-kühle neue architektonische Schicht perfekt ergänzte. In den letzten Jahren orientierte sich die Architektur des DRNH-Studios immer mehr an der Landschaft – das zeigten ihre virtuellen Ausstellungen der nicht realisierten Projekte „mě100“ und „mě101“ (2007–2010) und später bestätigten es die Realisierungen in Litomyšl und Kroměříž (Kremsier).
Das Atelier DRNH veröffentlichte drei Bücher: Sloupky o architektuře (Kolumnen zur Architektur - 2014), Dům a krajina 1 (Haus und Landschaft 1 - 2014) und Dům a krajina 2 (Haus und Landschaft 2 - 2016). Antonín Novák ist seit 2000 auch als Lehrer an den Fakultäten für Architektur in Brünn und Liberec tätig und erhielt 2012 eine Dozentur an der Tschechischen technischen Universität in Prag.
KJ
2001
Direktion der Verkehrsgesellschaft der Stadt Brünn, Brünn (zusammen mit dem RAW-Atelier)
2002
Apotheke Zur heiligen Kunigunde, Brünn-Zábrdovice
2004
Rekonstruktion und Fertigstellung des Schwimmareals Kraví Hora (Kuhberg), Brünn-Veveří
2005
Rekonstruktion der Verwaltung und der Maschinenhalle im Areal Vaňkovka, Brünn
2005
Rekonstruktion des Theaters Reduta, Brünn
2006
Pflegeheim, Staré Brno (Altbrünn)
2008
Wohnanlage Na Krutci, Prag 6 (zusammen mit „Kuba – Pilař architekti“, ABM architekti und dem Atelier Rudiš+Rudiš)
2012
Nationales Zentrum der Gartenkultur, Kroměříž (zusammen mit dem Atelier für Garten- und Landschaftsarchitektur von Zdeněk Sendler)
2014
Restaurierung des Blumengartens, Kroměříž (zusammen mit dem Atelier für Garten- und Landschaftsarchitektur von Zdeněk Sendler)