Das Architektur- und Designatelier Ellement wurde 2002 in Zlín von den Architektinnen Jitka Ressová, Hana Maršíková und Helena Víšková, wie dem Designer Jan Pavézka gegründet. Es konzentriert sich hauptsächlich auf den öffentlichen Raum, Wohngebäude und Interieurdesign. Jitka Ressová wurde 1970 in Zlín geboren und absolvierte die Fakultät für Bauwesen (1993) und die Fakultät für Architektur (1999) der Technischen Universität Brünn. Von 1994 bis 1995 war sie Assistentin von Ivan Linhart im Designatelier der Zweigstelle der Kunstindustriellen Hochschule in Zlín und leitete dann ein Jahr lang den Lehrstuhl für Design. 2012 verteidigte sie ihre Doktorarbeit an der Kunstindustriellen Hochschule über die Sanierung von Baťas Häusern in Zlín, die im selben Jahr auch in einem Buch unter dem Titel Můj baťovský domek (Mein baťasche Haus) veröffentlicht wurde. Ihre architektonische Praxis erwarb sie im Atelier Brno bei den Architekten Hrůša und Pelčák (1994–1996) und arbeitete anschließend mit Petr Všetečka im Atelier Transat zusammen.
Das Büro ellement (im Grunde das französische „elle“ = sie) entstand 2001–2002 aus einer Zusammenarbeit am Projekt eines Eingangsgebäudes der Firma Sporten in Nové Město na Moravě. Es folgten vor allem Arbeiten an den Rekonstruktionen von Wohnungen und Einfamilienhäusern, wo es den Vorteil gab, dass das Atelier neben den Architektinnen auch einen Designer im Team hatte. Ein Beispiel ist die Rekonstruktion eines baťaschen Teil-Hauses im Waldviertel (Lesní čtvrť) in Zlín aus dem Jahr 2013. Zu den anderen, den hauptsächlich für das Wohnen vorgesehenen Gebäuden gehört die Rekonstruktion von zwei Häusern mit einer Apotheke in Litomyšl (2012 und 2014) oder die Einfamilienhäuser in Žďár nad Sázavou (2008), Olomouc (2011) und in Prag-Kbely (2012). Unter anderen Realisierungen wird der Neubau der Brauerei in Kroměříž aus dem Jahr 2012 interessant, der sich von der Ästhetik der Industriebauten aus Rupfenziegeln inspirierte.
Große Resonanz erhielt die Revitalisierung von Gahuras Prospekt in Zlín (2013), bei dem es den Architekten gelungen ist, František Lydia Gahuras ursprüngliche städtebauliche Idee eines Grüngürtels, der von den Bergen in die Stadt hinabsteigt, zu bewahren und ihn gleichzeitig durch ein Netzwerk von Straßen zu durchqueren. Die Gehwege sind unter das Wiesenniveau eingetaucht, ihre erhöhten Ränder dienen gleichzeitig als Sitzbänke. Künstlich erzeugte Geländewellen schaffen dann zumindest teilweise eine Privatsphäre am exponierten Hang. Ein Bestandteil des neuen Aussehens von Gahuras Prospekt ist auch die künstlerische Intervention von Jiří Valoch - an den Bordsteinen findet sich der Text „jedes Mal ganz andere Worte“. Auch mit Kateřina Šedá arbeitet ellement seit langem zusammen, zum Beispiel beim Projekt „Zwei in Einem“ in Puttershoek, Niederlande (2013) oder bei der Revitalisierung des Dorfplatzes in „Bedřichovice über der Themse“ (2013–2015).
Das Atelier ellement orientiert sich an der lokalen Tradition der modernistischen Tradition von Baťa, deren Rationalität aber durch seine individuelle Herangehensweise, feinere Formen, verschiedene Materialien, Betonung von Details und oft unauffälligen Witz gebrochen wird. Die Architekten und Designer aus ellement arbeiten auch im Verein aArchitektura, der sich der Popularisierung nicht nur der Zlíner Architektur widmet.
KJ
2002
Eingangsgebäude der Firma Sporten, Nové Město na Moravě
2008
Einfamilienhaus, Žďár nad Sázavou
2011
Einfamilienhaus, Olmütz
2012
Einfamilienhaus, Prag-Kbely
2012
Neubau der Brauerei, Kroměříž
2013
Revitalisierung von Gahuras Prospekt, Zlín
Revitalisierung eines Hälfte-Hauses im Waldviertel (Lesní čtvrť), Zlín
2014
Busbahnhof Michalovce, Slowakei
2014
Wochenendhaus, Leskové, Velké Karlovice