Das Ateliér Brno wurde 1991 vom Architekten Petr Hrůša (*1955) gegründet, ein Jahr später schloss sich der Architekt Petr Pelčák (*1963) als sein Arbeitspartner an. 1998 wurde das Büro in „Architekti Hrůša & Pelčák“ umbenannt und agierte in dieser Form bis 2007. 2008 gründete Petr Pelčák sein eigenes Büro „Pelčák und Partner architekti“, das ursprüngliche Atelier wurde von seinem ehemaligen Kollegen in „Architekti Hrůša & spol., Ateliér Brno“ umbenannt. Die gebürtigen Brünner Hrůša und Pelčák absolvierten in den 1980er Jahren die Fakultät für Architektur der örtlichen Technischen Universität und gründeten 1989 gemeinsam den Verein „Obecní dům Brno“ (Gemeindehaus Brünn). Das Ziel des Vereins ist es, der Öffentlichkeit die Werke bedeutender tschechischer und mitteleuropäischer Architekten, vor allem durch Ausstellungen und Publikationen vorzustellen.
Das Atelier der Architekten Hrůša und Pelčák zeichnete sich vor allem durch seine Realisierungen von Wohngebäuden aus, seien es Einfamilien- oder Wohnungshäuser, aber auch Bürobauprojekte. Aus den frühen Arbeiten ist das städtische Mietshaus mit kleinen Wohnungen in Slavonice (1997) oder das Betriebsgebäude der Gesellschaft „Povodí Moravy“ in Olomouc (1996) erwähnenswert. Vor allem die zweite Realisierung weist bereits auf die weitere Richtung beider Architekten hin, die ihre Bewunderung für die Zwischenkriegsmoderne nicht verbirgt, gleichzeitig aber auch zur klassischen Ordnung und Tektonik tendiert. Ihr Wohnhaus in der Vídeňská-Straße in Brünn (2005), das sehr strenge Gebäude des Rathauses im Stadtviertel Komín (2002), aber auch das Verwaltungsgebäude der Firma Blata in Blansko (2001) beziehen sich offen zur Brünner Zwischenkriegsarchitektur und zum Funktionalismus.
Außer den erwähnten Gebäuden realisierten Hrůša und Pelčák vor allem in Brünn eine Reihe von Einfamilienhäusern, ihre Revitalisierung des Brünner Stadtparks „Denisovy sady“ (2005) ist ebenfalls von großer Bedeutung. Die letzten beiden gemeinsamen Projekte des Duos (wurden 2009 unter der Organisation des Ateliers „Architekti Hrůša & spol. abgeschlossen“) wirken mit ihrer statischen Strenge, Tektonik und Ordnung als das Manifest ihrer Architekturauffassung. Es geht um vier kasernenartigen Wohnhäuser in Brünn-Jundrov und einen weiträumigen Block des Verwaltungszentrums Trinity in Brünn der sich durche seine Fassade mit strenger Ordnung auszeichnet.
Im Jahr 2008 trennten sich die Wege von Petr Hrůša und Petr Pelčák, aber beide setzten ihr Projektieren weiterhin erfolgreich fort und blieben ihren bisherigen Anschauungen treu. Aus den Werken des Ateliers „Architekti Hrůša & spol.“ sind die Rekonstruktion des Hauses der Künste der Stadt Brünn (2009), das Verwaltungsgebäude am Kai „Rohanské nábřeží“ in Prag (2012) oder das wahrhaft städtische Parkhaus Domini Park in Brünn (2014) zu erwähnen. Petr Pelčák beeindruckte mit dem Bau des archäologischen Zentrums in Mikulčice (2013), der Rekonstruktion und Fertigstellung der Campusse der Philosophischen Fakultät (2015) und der Fakultät für Informatik (2014) der Masaryk-Universität in Brünn sowie mehreren Sets von Wohnhäusern in Brünn.
KJ
1996
Verwaltungs- und Betriebsgebäude der Gesellschaft „Povodí Moravy“, Olomouc
1997
Städtisches Mietshaus, Slavonice
2001
Verwaltungsgebäude, Blansko
2002
Rathaus des Stadtviertels Komín, Brünn-Komín
2005
Wohnungshaus, Brünn-Štýřice
2005
Einkaufszentrum Vaňkovka, Brünn
2005
Revitalisierung des Stadtparks „Denisovy sady“, Brünn (zusammen mit dem Atelier der Garten- und Landschaftsarchitektur)
2009
Wohnungshäuser, Brünn-Jundrov
2009
Verwaltungszentrum Trinity, Brünn
Petr Pelčák Architekt