Nach dem Abitur am Gymnasium in Třebíč trat Radko Květ der Fakultät für Architektur der Technischen Universität Brünn bei, die er 1980 abschloss. Nach seinen Studien arbeitete er bei Brnoprojekt, seit 1991 leitet er sein eigenes Architekturbüro in Brünn. Er bearbeitet ein breites Spektrum von Projekten von öffentlichen Gebäuden über Wohnungs- und Einfamilienhäuser bis hin zur Kleinarchitektur, wie Parks und öffentlichen Plätzen. Neben Neubauten ist er auch Konzeptionist einiger Rekonstruktionen, unter denen die Rekonstruktion der Burg Špilberk in Brünn (2008) herausragt.
In den 1990er Jahren wurde Květs Schaffen von der abklingenden Postmoderne beeinflusst, die sich beispielsweise im Rathausgebäude in Brünn-Žabovřesky (1995) oder im High-Tech-Stil wie zum Beispiel in einem Wohnungshaus mit kommerziellen Räumen in der Minská-Straße in Brünn (1998) zeigt. Die technizistische Ästhetik von Stahl und Glas finden wir noch auch in einem späteren Projekt des Informationszentrums der Fakultät für Naturwissenschaften der Masaryk-Universität in Brünn (2008), postmoderne Zitationen verschwinden jedoch fast aus Květs Arbeit, wir finden sie nur in den Parkpavillon-Projekten (Litomyšl, Karviná-Fryštát).
Im Jahr 2004 beendete das Atelier von Radko Květ in Brünn-Komín eine erfolgreiche Reihe von Wohnungshäusern „Farská zahrada“ (Pfarrgarten), die wie ein traditioneller Wohnblock die Straße fest definieren, es sind jedoch immer noch nur freistehende Häuser und kein geschlossener Block. Einen ähnlich ruhigen Ausdruck, der aus der Ästhetik von Pawlatschenhäusern schöpft, hat auch das Seniorenhaus mit innerem Atrium in Brünn-Tuřany aus dem Jahr 2009. Während seiner langjährigen Praxis entwarf Radko Květ auch eine ganze Reihe von Einfamilienhäusern, meistens in Brünn und Umgebung, aber zu den besten Beispielen gehört ein Entfernteres – die Villa an einem steilen Hang über der Stadt Frýdlant (2008).
Radko Květ arbeitet auch langfristig mit dem Atelier für Garten- und Landschaftsarchitektur von Zdeněk Sendler an den Park- und Gartenprojekten zusammen. Gemeinsam revitalisieren sie beispielsweise nach und nach den denkmalgeschützten Božena Němcová-Park in Karviná-Fryštát, wo Radko Květ mehrere Gebäude entwarf - ein Paar Besucherhäuser (1999), einen Pavillon, der an Larischs abgestürzte klassizistische Gruft (2005) erinnert, und ein Mehrzweckgebäude Loděnice (2010). Kleine Gebäude für Erfrischung und andere Einrichtungen entwarf Květs Atelier auch für andere Garten- und Landschaftsrealisierungen von Zdeněk Sendler, beispielsweise für den Schlossgarten in Jičín (2010). Aus dieser Zusammenarbeit entstand auch die Revitalisierung der Klostergärten in Litomyšl.
Die neueste und bekannteste Realisierung von Radko Květ ist der Archeopark in Pavlov (2016) - ein konzeptionell starkes, skulptural konzipiertes Gebäude, das weitesgehend im Boden versunken ist, in einer Schicht archäologischer Funde.
KJ
1995
Rathaus, Brünn-Žabovřesky
1998
Rekonstruktion eines Wohnungshauses mit kommerziellen Räumen, Brünn
2002
Rekonstruktion des Gebäudes des Nationalen Denkmalinstituts, Brünn
2004
Fertigstellung und Rekonstruktion des Krankenhauses, Ivančice
2004
Eine Reihe von Wohnungshäusern „Farská zahrada“ (Pfarrgarten), Brünn-Komín
2005
Dauerausstellung des Denkmals für das Schrifttum in Mähren, Benediktinerabtei Rajhrad
2005
Reminiszenz der abgestürzten Gruft von Larisch im Božena Němcová-Park, Karviná-Fryštát
2006
Park auf dem Platz Slovanské náměstí, Brünn (zusammen mit dem Atelier für Garten- und Landschaftsarchitektur)
2006
Wohnanlage Hanspaulka, Prag (zusammen mit dem Atelier 8000)
2008
Rekonstruktion der Burg Špilberk, Brünn
2008
Informationszentrum der Naturwissenschaftlichen Fakultät MUNI, Brünn
2009
Seniorenheim mit innerem Atrium, Brünn-Tuřany
2010
Mehrzweckgebäude Loděnice, Karviná-Fryštát
2010
Schlossgarten, Jičín (zusammen mit dem Atelier für Garten- und Landschaftsarchitektur)
2016
Archeopark, Pavlov