Das Leben und Werk des Architekten Josef Opatřil ist untrennbar mit dem Staatlichen Projektinstitut Brünn verbunden, in dem er einunddreißig Jahre (1960–1991) tätig war. Obwohl die Bauten von Kaufhäusern und Hotels in seiner Arbeit überwogen, beteiligte er sich auch an Projekten mehrerer Sakralbauten und an liturgischen Umbauten, wie den von Innenräume in Kirchen.
Der gebürtige Brünner war einer der letzten, der unter der Leitung des prominenten Funktionalisten Bohuslav Fuchs und dann Bedřich Rozehnal an der Fakultät für Architektur der Technischen Universität in Brünn (Studienfach Architektur und Urbanistik) ausgebildet wurde, wo er 1960 sein Studium abschloss. Von beiden Professoren sammelte er Erfahrungen mit der Projektierung funktionaler, aber ästhetisch anspruchsvoller Gebäude, die er anschließend auch bei seinen Projekten anwendete.
Eine seiner ersten Realisierungen war das Hotel Vyšehrad in Český Krumlov aus dem Jahr 1966, von dem er sich später bei dem Bau anderer Hotels inspirieren ließ. Die Leidenschaft von Opatřil war jedoch immer sakrale Bauten. Er nahm an sporadisch ausgeschriebenen Architekturwettbewerben teil (z. B. an einer nicht realisierten Kirche in einer Wohnsiedlung in Hustopeče 1971), unter anderem beteiligte er sich auch am Projekt der neuen St.-Wenzel-Kirche in Most oder dem der Kirche der Jungfrau Maria der Helferin der Christen in Brünn. Insbesondere bearbeitete er liturgische Umbauten in den Innenräumen von Kirchen und Kapellen. Bei ihrer Projektierung hielt er sich an den Grundsätzen der Klarheit, Einheit und ausgewogenen Proportionen; er konnte auf eine originelle Art und Weise mit religiöser Symbolik und sensiblen Lichtunterschieden arbeiten, und so eine einzigartige spirituelle Atmosphäre evozieren. Obwohl er gerne traditionelle Materialien verwendete, behielten seine Sakralbauten einen modernen Charakter, der von der absoluten Einfachheit und Funktionalität aller Elemente unterstützt wird.
Nach der Aufhebung des erwähnten Brünner Projektinstituts im Jahr 1991 machte sich der Architekt selbstständig, gründete sein eigenes Atelier und nahm weiterhin an Wettbewerben für Sakralbauten teil, die nach dem Regimewechsel deutlich zunahmen.
AŠ
1966
Hotel Vyšehrad, Český Krumlov
1975
Ledigenheime ZETOR, Brünn
1977
Einkaufszentrum Lípa, Klimkovice
1978
Einkaufshaus von „Jednota“, Topoľčany (Slowakei)
1979
Hotel Morava, Pohořelice
1980
St.-Wenzel-Kirche, Most (Mitautor des Projekts)
1986
Gestaltung des Innenraums der Kirche Himmelfahrt der Jungfrau Maria, Ivančice
1990
Stadtgalerie und Rentnerklub, Blansko
1991
Kirche der Jungfrau Maria der Helferin der Christen, Brünn
1992
Glockenspiel und Gestaltung des Areals um die Wallfahrtskirche, Vranov u Brna
1996
Gestaltung des Innenraums der Kirche der Heiligsten Dreifaltigkeit, Vysoké Studnice
1996
Gestaltung des Innenraums der Kirche des Heiligsten Herzens des Herrn, Jablonec nad Nisou
2004
Gestaltung des Innenraums der Kirche Himmelfahrt der Jungfrau Maria und ein neuer