Der Architekt Čeněk Mužík ist einer der erfolgreichsten und aktivsten ostböhmischen Schöpfer des 20. Jahrhunderts, der sich dank seines zeichnerischen Talents, seiner Beharrlichkeit und gewissenhaften Arbeit von der Arbeiterherkunft zu Spitzenschulungen und prestigeträchtigen Arbeitspositionen hocharbeiten konnte und in der Region eine Reihe wertvoller architektonischer Realisierungen hinterlassen konnte.
Er wurde am 15. Dezember 1906 in Morašice bei Litomyšl geboren und besuchte eine Bürgerschule im nahe gelegenen Choceň, die später seine Hauptarbeitsstätte wurde. Eine wichtige Erfahrung wurde für ihn das Praktikum beim örtlichen Baumeister Josef Novák, das er in den Jahren 1921–1924 absolvierte und dank dessen er den Umgang mit Bauplänen und Budgets lernte. Nach seinem Abschluss an der Bauindustrieschule Jaroměř lernte er auch bei dem Maurermeister František Tošovský aus Ústí nad Orlicí und bei den Architekten Josef Bednář aus Hlinsko und Karel Řepa aus Pardubice, die ihm ein Studium an der Hochschule empfahlen.
1930 trat Mužík in das Atelier des renommierten Architekten Otakar Novotný an der Kunstindustriellen Schule in Prag ein, wo er bis 1935 blieb. Anschließend praktizierte er bei den Architekten Bedřich Feuerstein, Josef Karel Říha, Karel Honzík und Josef Havlíček, in deren Ateliers er die moderne avantgardistische Arbeit und die neuesten Trends in der Architektur, insbesondere den Funktionalismus kennen lernte.
Unter seinem Einfluss entwarf er schon als selbstständiger Choceň-Architekt Dutzende von Gebäuden – sowohl für private als auch öffentliche Zwecke. Er experimentierte auch kurz mit der städtebaulich-architektonischen Gestaltung, als er 1935 schließlich eine unrealisierte Studie über ein neues Wohngebiet in Choceň am rechten Ufer des Flusses Tichá Orlice anfertigte, die durch die englische Theorie der Gartenstädte und auch die unlängst fertiggestellte Villenkolonie Baba in Prag beeinflusst wurde.
Nach der Verstaatlichung im Jahr 1948 wurde das Architekturbüro von Mužík ein eigenständiges Zentrum der Gesellschaft Stavoprojekt Hradec Králové, das er leitete und auch für den Ausbau in Litomyšl verantwortlich war (z. B. die Wohnsiedlung Vertex – 04-810).
AŠ
1931–1932
Öffentliche Handelsschule, T. G. Masaryka 1000, Choceň
1931–1932
Villa mit einer Arztpraxis von Josef und Anna Lásko, Bjarnata Krawce 998, Choceň
1932
Eigenes Einfamilienhaus, Fügnerova 476, Choceň
1932–1933
Wohnhaus mit Arztpraxis von Jaroslav Kolář, Záměstí 151, Choceň
1932–1933
Einfamilienhaus von Jan Lásko, Bjarnata Krawce 1003, Choceň
1933
Urnenhain des Krematoriums der Ökumenischen Gesellschaft, Husova, Choceň
1933–1934
Einfamilienhaus von Rudolf und Marie Prchal, Jiráskova 988, Choceň
1936–1937
Städtisches Mietshaus, Bjarnata Krawce 1064, Choceň
1937
Bürgerschule, Cerekvice nad Loučnou 135
1939–1940
Einkaufs- und Wohnhaus des Ehepaars Lier, Kollárova 1105, Choceň
1939–1940
Staněks Sanatorium, Smetanova 1115, Choceň
1939–1940
Stadttheater, Jiráskova 151, Police nad Metují
1947–1948
Verwaltungsgebäude der Schokoladenfabrik Jitřenka, Resslova 13, Hradec Králové
1946–1953
Entwürfe für einzelne Gebäude der Wohnsiedlung Dukla