Josef Šantrůček

Der Architekt, Maler und Zeichner Josef Šantrůček ist einer der vergessenen regionalen Künstler der Gebiete um Luže und Vysoké Mýto.

In den Jahren 1916–1917 besuchte er Kurse für die Baugewerbe in Pardubice an einer niedrigeren Industrieschule und praktizierte anschließend in einigen Baubüros. Erst 1931 wurde er unabhängig und gründete eine Projektierungsfirma in Nové Hrady. Ab 1936 war er in Luže ansässig. In der Region entwarf er wichtige öffentliche Gebäude, deren architektonisches Konzept gemäß der lokalen Architekturtradition maßvoll war, aber dennoch modernistische Elemente aufwies - insbesondere das häufig verwendete enthüllte Rupfenmauerwerk. Šantrůček verlieh dem Touristenhaus Polánka in der Nähe von Nové Hrady dank des unhäufigen Fachwerkmotivs an der Fassade einen besonderen Ausdruck (sie verschwand nach einem Brand im Jahr 1999).

Šantrůček trat als Autor von Stillleben und vor allem einer Reihe von Landschaftsgemälden mit Motiven aus den Regionen um Pardubice, Vysoké Mýto und Chrudim in die bildende Kunst ein. Es wurden von ihm nicht nur bedeutende Kunstdenkmäler und landschaftliche Dominanten (z.B. Burg Košumberk, Kirche der Jungfrau Maria Helferin auf der Anhöhe Chlumek, Kirche der Verkündigung der Jungfrau Maria in Janovičky bei Luže), sondern auch Waldgebiete und eine Reihe kleiner Baudenkmäler, vor allem verschwindende Landhäuser festgehalten. Er beherrschte verschiedene Kunsttechniken, darunter Sgraffito und Glasmalerei, aber in seiner Arbeit dominierte Aquarell, Federzeichnung und Ölmalerei.

AW 

 30er Jahre des 20. Jahrhunderts
Bürgerliche Vorschusskasse
Komenského 286, 538 54 Luže

30er Jahre des 20. Jahrhunderts (?)
Touristenhaus Polánka
Nové Hrady 107, 539 45 Nové Hrady

1961
Sgraffito-Dekoration des Gebäudes des Nationalausschusses in Luže (heute entfernt)
Nám. Plk. Josefa Koukala 1, 538 54 Luže