Federico Díaz ist ein Konzept- und Multimediakünstler, der zu den Pionieren des Einsatzes neuer Medien in der Kunst gehört und zu den prominentesten Künstlern auf diesem Gebiet zählt. Seit 1994 leitet er ein Team von Programmierern, Architekten und Designern namens E-Area.
Nach seinem Abschluss an der Václav Hollar-Mittelschule für Kunst begann er 1990 ein Studium an der Akademie der bildenden Künste in Prag. Hier besuchte er nach und nach die Ateliers von Aleš Veselý, Stanislav Kolíbal und Karel Malich. Außerdem absolvierte er ein Praktikum bei Marian Karel an der Kunstindustriellen Hochschule in Prag und am Soros Center for Contemporary Art in Paris. Während des Studiums verließ er die traditionellen Kunsttechniken – Malerei, Zeichnung und Bildhauerei und tauchte in die Welt der neuen Medien und modernen Technologien ein. Von 2007 bis 2014 leitete er das Supermedia-Studio an der Kunstindustriellen Hochschule in Prag.
Das Denken von Díaz betrifft vor allem den Menschen und seine Beziehung zur Welt in der heutigen Informations- und entpersonalisierten Zeit. Er beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen dem Künstlichen und dem Natürlichen und versucht, für die menschlichen Sinne unsichtbare Einheiten wie Licht, Bewegung und Energie zu materialisieren. Durch multimediale Installationen reflektiert er die Möglichkeiten, den Betrachter in den künstlerischen Prozess einzubeziehen. In interaktiven Projekten setzt er modernste Softwaretechnologien ein, mit denen er die Ambivalenz des menschlichen Verständnisses des Verhältnisses von Wirklichkeit und virtueller Realität untersucht und zugleich die Fähigkeit eines Menschen sich darin zu orientieren, testet. Seine Werke entstehen unter der Voraussetzung, dass Kunst ohne die Berührung einer menschlichen Hand entsteht. Mithilfe eines Computerprogramms transformiert er ungreifbare oder mit dem Auge unsichtbare Größen – die menschliche Stimme, Gefühle und Emotionen, Bewegung und eine Menge an Photonen des Sonnenlichts – in Objekte, die von softwaregesteuerten Computern produziert werden. Die daraus resultierenden Raumobjekte, die die vorgefertigte Künstlichkeit des Produktionsprozesses anerkennen, spiegeln die Entpersönlichung der zeitgenössischen Lebensrealität eines Menschen wider. Auf der anderen Seite versucht er uns auch Dinge aufzudecken, die wir aufhören oder aufhörten, aufgrund technologischer Überlastung wahrzunehmen. Es ist paradox und zugleich völlig logisch, dass er gerade modernste Technologien, die uns eher von unserem Wesen entfernen, zur Auffindung des Verlorenen einsetzt.
ZT
2003–2004
Sembion
2009
Adheze (Adhäsion)
2010
Geometric Death Frequency-141
2010
LacrimAu
2011
Outside Itself