Die Ausdrucksmittel von Karel Malich sind sehr breit - er widmet sich der Malerei, Zeichnung, Grafik und dem Schaffen von Objekten. Alle diese Medien verbindet thematisch seine Beziehung zur Natur und Landschaft, insbesondere in der Nähe von seiner Heimatstadt Holice, sowie innere Erkenntnisse.
Seine Kunstausbildung erhielt er von 1945 bis 1949 an der Pädagogischen Fakultät der Karlsuniversität in Prag, wo er bildende Erziehung und Ästhetik studierte. Von 1950 bis 1953 studierte er weiterhin Grafik bei Vladimír Silovský an der Akademie der bildenden Künste in Prag. Er ist seit 1958 Mitglied der Vereinigung der tschechischen Künstler Grafiker „Hollar“, er war Mitglied der Gruppe „Křižovatka“ (Kreuzung / 1963–1968).
Bereits in seinen frühen Landschaftsbildern aus dem Anfang der 1960er Jahre befreit er sich von der gesehenen Realität und wendet sich der abstrakt geteilten Fläche des Bildes zu. Neben der Malerei und Grafik widmet er sich auch Collagen, die ihn zu radikalen monochromen Reliefs führen, deren Fläche aus Wellpappe auf die Gefühle aus der Landschaft verweist, die von oben zu sehen sind, wie z. B. Krajina (Landschaft / Weißes Relief) aus dem Jahr 1963.
Mitte der 1960er Jahre nähert sich sein Schaffen konstruktiven Tendenzen und formt eine Reihe von Reliefs, in denen er die Möglichkeiten der Darstellung räumlicher Schnittpunkte, Passagen und Energieflüsse untersucht. In den frühen 1970er Jahren kehrt sein Interesse an der Natur in seine Arbeit zurück. Er schafft Modelle von Wolken, die frei im Raum schweben. Diese Bemühungen führen zur Erstellung von Drahtobjekten.
Die Arbeit mit Drähten, die normalerweise mit farbigen Fäden verbunden sind, führt ihn zu entmaterialisierten Skulpturen, die als spontane Zeichnungen im Raum wirken und von Vorstellungen in der Landschaft fließender Energien inspiriert sind. Der Durchbruch in ihrer Konzeption bringt die räumliche Skulptur Ještě jedno pivo? (Ein weiteres Bier?) von 1976, die die scheinbar banale Tatsache des Augenblicks aus dem eigenen Sichtfeld des Künstlers einfängt. Das allmähliche Bewusstwerden des eigenen Platzes in Zeit und Raum setzt sich mit den intensiven inneren Erlebnissen des Künstlers fort. Das Erlebnis, das Licht in seinem Körper zu sehen, die 1977 die Entstehung der Skulpturen „Vnitřní světla“ (Innere Lichter) I und II initiierte.
Seine inneren Visionen und Lichterlebnisse hält er nicht nur in Skulpturen fest, sondern auch in Gouachen und Pastellen, die seit der zweiten Hälfte der 1980er Jahre eine dominierende Position seiner Arbeit darstellen.
In autobiografischer Prosa „Od tenkrát do teď tenkrát“ (1979–1980 / Von damals bis jetzt damals), die 1994 veröffentlicht wurde, kehrt er auch in seine Heimatlandschaft in der Nähe seiner Heimatstadt Holice zurück.
ZT
1963
Černý reliéf (Schwarzes Relief)
1973–1974
Kosmické vejce (Kosmisches Ei)
1976
Hranice vidění (Grenzen des Sehens)
1976
Pozoruji oblohu (Ich beobachte den Himmel)
1976
Pootočil jsem hlavu (Ich drehte meinen Kopf)
1979
Viděl jsem trhlinu v prostoru (Ich sah einen Riss im Raum)
1976–1980
Já a ten jehož potkávám (Ich und derjenige, den ich treffe)
1979–1985
Krajina s věčnem (Landschaft mit Ewigkeit)
Karel Srp, Karel Malich, Praha 2013.
Jiří Ševčík a kol., Karel Malich. Wires/Dráty, Praha 2005.
Alena Malá (ed.), Slovník českých a slovenských výtvarných umělců 1950–2001 VII, L–Mal, Ostrava 2001, s. 312–313.
KSm [Karel Srp mladší], heslo Malich, Karel, in: Anděla Horová (ed.), Nová encyklopedie českého výtvarného umění I, A–M, Praha 1995, s. 471–473.