Milada Othová gilt als eine der wichtigsten tschechischen Medailleurinnen, die an der Form der gegenwärtigen Medaille teilnahmen. Ihr Interesse wendet sich aber auch den Kleinplastiken und auch den Arbeiten für die Architektur zu. 1974 schuf sie für das Hotel Dalibor in Litomyšl ein Keramikrelief, das eine Panoramaansicht des historischen Zentrums von Litomyšl (02-1053) darstellt.
Von 1958 bis 1962 studierte sie an der fachlichen Mittelschule für bildende Künste in Prag am Platz Hollarovo náměstí, 1967 schloss sie ihr Studium an der Prager kunstindustriellen Hochschule im Atelier für angewandte Bildhauerei beim Professor Jan Kavan ab. Seit 1995 unterrichtet sie an der Akademie der bildenden Künste in Prag im Atelier für figurale Bildhauerei und Medaille. Sie nimmt an Symposien von gegossenen Medaillen, Plaketten und Kleinplastiken teil, meistens in Uherské Hradiště, wo sie 1994–2002 Bestandteil des Realisierungsteams war. Sie ist Mitglied des Vereins der Medaillenkünstler, der Gruppe Trojkolka (Milada Othová, Michal Vitanovský, Jiří Vlach) und des Vereins Umělecká beseda (Künstlerische Unterhaltung).
Sie konzentriert sich hauptsächlich auf die Medaillenkunst, nicht nur auf die gesellschaftliche Bestellung, sondern hauptsächlich als freie Schöpfung. Zwischen einem freien und angewandten Ausdruck durchbricht sie damit eine Barriere, die der Medaille eine überwiegend gesellschaftlich funktionale Aufgabe garantierte. Thematisch geht es um weibliche Porträts, allgemein menschliche Probleme und Fragen, aber auch um eine abstrakte Darstellung einer beobachteten Realität. Ihre Arbeiten enthalten einige Handlungs- und Bedeutungspläne, angedeutet durch aus dem Hintergrund hervorstehende Details, die einen Eindruck von etwas Geheimnisvollem und Unausgesprochenem vervollständigen. Sie arbeitet hauptsächlich mit einem niedrigen Relief und einer weichen Modellierung, die manchmal die grafisch gravierte Linie beeinträchtigt. Ihre Arbeiten fertigt sie in der Regel mit der klassischen Technik des Abgusses des verlorenen Wachses an, was ihr ermöglicht, die feinsten Details festzuhalten.
ZT
1975
Gedenktafel von Karel Kořistka
Moravské náměstí 71, Březová nad Svitavou
1975
Gedenktafel von František Xaver Živanský
Lidická 69/01, Brünn
1978
Stele von František Matouš Klácel
Mendlovo náměstí 1/07, Brünn
1980–1981
Mateřství (Mutterschaft)
Mährische Galerie in Brünn
1984
100 Jahre des ständigen tschechischen Theaters in Brünn
Galerie der Hauptstadt Prag
Alena Malá (ed.), Slovník českých a slovenských výtvarných umělců 1950–2002 X, Nov–Pat, Ostrava 2002, s. 238-239