Antonín Popp gilt als einer der produktivsten Bildhauer des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Er beteiligte sich an der figuralen und ornamentalen Dekoration vieler bedeutender öffentlicher Gebäude, darunter auch das Smetana-Haus in Litomyšl.
1866 absolvierte er die k. und k. höhere Realschule in Prag, weiterhin bildete er sich bei seinem Vater, dem Bildhauer Arnošt Popp, aus. Er besuchte die Industrieschule des Verbandes zur Förderung der Industrie in Böhmen und die Prager Akademie. Er absolvierte Studienreisen in europäische Hauptstädte. Seit 1892 arbeitete er als Lehrer des Modellierens am Tschechischen Polytechnikum in Prag und wurde dort vier Jahre später Dozent.
Seine bildhauerische Tätigkeit beginnt im Jahr 1871 mit Durchführung der ornamentalen Ausschmückung des Neorenaissance-Rathauses in Smíchov nach den Entwürfen des Architekten Josef Schulz, mit dem er auch an der Gestaltung der dekorativen und figuralen Verzierung des Gebäudes des Kunstindustriellen Museums in Prag zusammen arbeitete. Die bedeutendsten Werke von Antonín Popp befinden sich im Nationalmuseum – es geht um 32 Porträtmedaillons böhmischer Könige, Büsten von Museumsmäzen oder Statuen von František Palacký und Jan Amos Komenský im Pantheon. Er ist Bildhauer einer Reihe von Büsten, Statuen und auch vieler Grabsteine auf den Prager Friedhöfen Vyšehrad und Olšany.
Er arbeitete 1904 in Litomyšl, als er an der Außendekoration des Smetana-Hauses beteiligt war, das im Stil der Neorenaissance mit Jugendstilelementen gebaut wurde. Auf die Attika der Haupt- und Gartenfassade schuf er eine Skulpturengruppe. Vor den Werken in Litomyšl arbeitete er in Pilsen, wo er an der Dekoration des örtlichen Theaters mitwirkte, das zum Vorbild für den Bau des Smetana-Hauses wurde. Für das 1901 fertiggestellte Pilsner Gebäude „Měšťanská beseda“ (Bürgerunterhaltung) schuf er eine figurale Skulptur mit dem Stadtwappen, deren Komposition und Thema sich auf die Plastik in Litomyšl bezieht.
ZT
1874
Allegorische Statuen der Wissenschaft und der Arbeit für das Gebäude der tschechischen Technik
Gebäude der Tschechischen technischen Universität (ČVUT), Karlovo náměstí 13, Prag
1892
Dekorative skulpturale Verzierung des Rathauses in Domažlice
náměstí Míru 1, Domažlice
1894
Skulpturen für den Saal der Prager Stadtsparkasse
Gebäude der Tschechischen Sparkasse, Rytířská Straße 536, Prag
1899
Dekoration der Fassade des Kunstindustriellen Museums in Prag
17. listopadu 2, Prag
1901
Karyatiden
Theater von J. K. Tyl, Smetanovy sady 16, Pilsen