Im Werk von František Ropek finden wir vor allem Landschaftsbilder und figurale Kompositionen in einer Landschaftsumgebung, zu denen er sich in der Umgebung von Litomyšl und in der Region Vysočina (Hochland) inspirieren ließ. Mit einfachen Ausdrucksmitteln und einer unauffälligen Farbigkeit gelang es ihm, aus gewöhnlichen, schon vielmals wiederholten Motiven Gemälde von ungewöhnlichem Charme zu schaffen.
Seine erste bildkünstlerische Ausbildung erhielt er an einer Berufsschule in Ústí nad Orlicí (1918–1921), wo er eine Ausbildung zum Textilmusterzeichner machte. Von 1922 bis 1925 besuchte er die Kunstindustrielle Schule in Prag, dann studierte er vier Jahre lang figurale Malerei bei Vratislav Nechleba an der Akademie der bildenden Künste in Prag. Nach dem Studium lebte er abwechselnd in Prag und Desná bei Litomyšl, wo sich seine Familie niederließ und er am Ende der 1930er Jahre eine Villa mit einem Atelier bauen ließ.
Seit Ende der 1920er Jahre malte er Gemälde, die eine tiefe Beziehung zum ländlichen Leben und zum französischen Realismus von Jean F. Millet ausdrücken. Seine Arbeiten, die Ernten, Kartoffelernte und andere ländliche Arbeiten aufzeichnen, sind voller Handlung und Bewegung. Wir können darin aber auch die Arbeit des Künstlers mit Farbe beobachten, vom Übergang von stark gesättigten Farben in den frühen 1930er Jahren zu sparsamer Farbigkeit. Die Farben modellieren nicht mehr die Form des Körpers der Abgebildeten, die wird vor allem von einer markanten Konturlinie gebildet.
1936 nahm Ropek am Wettbewerb um den renommierten Preis „Turkova cena“ teil. Er gewann und unternahm im folgenden Jahr eine Studienreise nach Italien, wo er eine Reihe von Werken malte, die von der griechischen Mythologie und der lokalen Landschaft inspiriert waren, unter dem Eindruck, der Kunst der Antike zu begegnen. Er wandte sich mit seinen Werken dem aktuellen Zeitgeschehen während des zweiten Weltkriegs zu: durch Allegorie hielt er seine Unübereinstimmung mit der aktuellen Situation fest, er zeichnete auch die damaligen schrecklichen Ereignisse auf. Nach der Befreiung trat er der Kommunistischen Partei bei, wurde Partei- und Amtsträger und begann im Geiste des sozialistischen Realismus zu schöpfen. In den Jahren 1946–1952 war er Direktor der Stadtgalerie Litomyšl.
ZT
1929
Žně (Ernte)
Stadtgalerie Leitomischl
1930
Leitomischl von Zaháj
Stadtgalerie Leitomischl
1937
Bárky v přístavu (Barken im Hafen)
Stadtgalerie Leitomischl
1938
Don Quijote
Ostböhmische Galerie in Pardubice
1942
Zajatci (Gefangene)
Ostböhmische Galerie in Pardubice