Der Bildhauer und Stuckateur Otokar Walter sen., dessen Realisierung dekorativer plastischer Verzierung vor allem an öffentlichen und privaten Gebäuden in Pilsen zu finden ist, zählt zu den weniger bekannten Schöpfern des Späthistorismus und Jugendstils.
Nach den Zeichnungen von Mikoláš Aleš führte er zwischen 1892 und 1904 in Pilsen skulpturale Verzierung an den Häusern des Architekten Rudolf Stech durch. Zusammen mit dem Bildhauer Antonín Popp und anderen Künstlern nahm er an der dekorativen plastischen Verzierung des Innenraums von dem Gebäude „Měšťanská beseda“ (Bürgerunterhaltung) und des Stadttheaters und Museums in Pilsen, deren Bau den Arbeiten am Smetana-Haus in Litomyšl vorausging, wo beide Bildhauer um 1904 wirkten. Otokar Walter sen. arbeitete an Jugendstilornamenten an der Fassade des Smetana-Hauses; sie bestehen hauptsächlich aus weiblichen Maskaronen und vegetabilen Stukkaturen.
Sein Sohn Otokar Walter jr. wurde auch Bildhauer.
ZT
um 1899–1902
Plastische Verzierung des Zuschauerraums (Mitautor) im Theater „Divadlo J. K. Tyla“, Pilsen
um 1900–1901
Stuckverzierung des Innenraums des Gebäudes „Měšťanská beseda“ (Bürgerunterhaltung), Pilsen