Das Haus „Zu den Rittern“ machte im Verlauf des 20. Jahrhunderts eine Reihe von empfindlichen Rekonstruktionen und Restaurierungen durch. Dabei wurden die Renaissanceelemente in seinem Innenraum aufgedeckt, der mittlerweile in einen Ausstellungsraum für Kunst umgewandelt wurde. Derzeit hat hier die Stadtgalerie Litomyšl ihren Sitz und organisiert hier temporäre Ausstellungen der bildenden Kunst.
Ähnlich wie die meisten Häuser auf dem Platz von Litomyšl ist auch dieses Haus, das (wahrscheinlich) aus dem Jahr 1546 stammt, in ein langes und schmales, gotisches Grundstück eingesetzt und bildet einen Teil eines Reihenhauses. Es gehört sowohl zu den ältesten und wertvollsten Häusern der Stadt, als auch zu den Kleinodien (Schmuckstücken) der städtischen Renaissancearchitektur in Böhmen, und das vor allem durch der gut erhaltenen ursprünglichen Fassade und Elementen im Innenraum. Die Fassade ist mit einer figürlichen Reliefverzierung geschmückt, der die Gestalten von zwei Rittern zeigt, von denen sich der Name des Hauses ableitet. Diese Benennung hat sich Alois Jirásek ausgedacht, ursprünglich nannte man das Haus „Goldene Hörner“. Außer ihnen sind hier zwei Männerfiguren in damaliger, zeitgemäßer Zivilkleidung abgebildet, die die äußeren Säulen umarmen – der eine hält ein Buch, der andere einen Beutel. Die Fassade wird durch ein Relief mit fantastischen Tieren und anderen Zierelementen ergänzt. Mit ihrem Stilkonzept verweist die Fassade auf den Künstlerkreis des Pernštejner Hofes in Pardubice. Und gerade dank seiner künstlerischen Bedeutung wurde das Haus schon im Jahr 1958 zum Kulturdenkmal erklärt, obwohl es einen Teil seines Renaissance-Erscheinungsbildes mit geringfügigen und grundlegenderen Änderungen im Empire-Stil verlor.
Die bedrohte Statik des Hauses, die auch der starke Autoverkehr auf dem Platz verschlechterte, erzwang zwischen 1962-1963 die erste systematisch dokumentierte Restaurierungsarbeit am Gebäude – besonders an der Steinfassade des Hauses. In dieser Zeit wurden ebenfalls die drei Arkadenpfeiler durch künstliche Steinelemente ersetzt. Diese Aufgabe wurde dem Bildhauer Olbram Zoubek übertragen. Einer der ursprünglichen Pfeiler befindet sich heutzutage im Regionalmuseum in Litomyšl.
Bis in die frühen 1970er Jahre diente das Haus als Wohnraum. Dann (zwischen 1975 und 1977) wurde das Haus umfassend umgebaut, um eine Dauerausstellung des Malers Josef Matička zu errichten, der der Stadt unter diesen Bedingungen eine umfangreiche Sammlung seiner eigenen Gemälde und einen Teil seiner eigenen Sammlung tschechischer Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts schenkte. Während der Rekonstruktion wurde in einem Raum, der zum Platz zugewandt ist, eine Kassettendecke aus der frühen Renaissance, eine Nische mit Sitz zwischen den Fenstern und Zwischenfensterpfeiler aus der frühen Renaissance mit reich verzierten Kapitellen mit vegetativen Mustern entdeckt. Die Einzigartigkeit der Entdeckung belegen auch die fragmentarisch erhaltenen Überreste der ursprünglichen Polychromie (Farbigkeit). Die Restaurierungsarbeiten an der Erneuerung der Sehenswürdigkeit wurden wieder Olbram Zoubek übertragen, der auch Bildhauer einer Tafel mit der Aufschrift: GALERIE JOSEFA MATIČKY (GALERIE VON JOSEF MATIČKA) am Eingang zur Galerie ist. Dieser Name wurde jedoch nie offiziell.
Die letzten Restaurierungsarbeiten an der Fassade verliefen im Jahr 2000. Sie wurden von Studenten der heutigen Fakultät für Restaurierung der Universität Pardubice unter der Leitung von Jindřich Plotica durchgeführt. Die Steinelemente wurden befestigt, gereinigt und fehlende Teile wurden modelliert und ergänzt.
Derzeit bereitete die Stadt ein Projekt für die Rekonstruktion der Litomyšl-Galerie vor, bei der es zur Eingliederung des bisher nicht genutzten hinteren Traktes kommen würde. Mit seiner Rekonstruktion rechnete man bereits in den siebziger Jahren, aber diese Pläne wurden schließlich nie realisiert. Der Konzeptionist des aktuellen Entwurfs ist das Architekturbüro Kuba & Pilař architekti aus Brünn.
ZT