Das exponierte, denkmalgeschützte Bürgerhaus Nr. 202 auf dem Platz Braunerovo náměstí wurde 2010 komplett rekonstruiert, wobei die Investorin nicht nur mit Architekten, sondern auch mit Restauratoren vorbildlich zusammen arbeitete. Das wertvolle historische Haus aus der Zeit der Renaissance, das im 19. Jahrhundert umfassend klassizistisch rekonstruiert wurde, befand sich vor dem Wiederaufbau in einem heruntergekommenen Zustand. Das lange vernachlässigte Gebäude verwaiste in den 1990er Jahren und verfiel anschließend weiter. Die meisten erhaltenen historischen Elemente (z. B. Renaissance-Arkaden im Innenhofflügel, schwarze Küche, Wandmalerei) blieben jedoch in einem Zustand, der noch gerettet werden konnte.
Die Aufgabe war es beim Umbau, das Gebäude für Entspannung und Wohnnutzung unter Beibehaltung seines historischen Charakters umzubauen, 2009 wurde das Konzept vom Prager Studio ABV entwickelt. Gleichzeitig fand eine Restaurierungsuntersuchung der Restauratorin Lenka Tučková unter der Leitung des akademischen Malers Jiří Látal statt.
Im Außenbereich spiegelten sich die Gebäudeveränderungen hauptsächlich in der Farbänderung der Fassade wider. Der vorhandene Ocker wurde durch Grautöne mit einem markanten roten Akzent um das Portal des Haupteingangs ersetzt (die Ziegelfarbe wurde durch eine Restaurierungsuntersuchung bestätigt). Die Architekten nutzten die Situation, dass das Haus an einem Hang liegt, und verbanden den Innenhof auf der Ebene des ersten Stockwerks mit einem „erhöhten“ Garten (auch über die Straße Zámecká zugänglich). Dieser ermöglicht einen beeindruckenden Blick auf die historischen Wahrzeichen der Stadt, aber auch auf die hintere Fassade des Hauses selbst, mit einer einzigartigen Form des Daches - der sogenannten Schwalbe (vom Platz aus wird sie von einer Attika mit falschen Fenstern bedeckt).
Dank umfangreicher Restaurierungen wurde der Innenraum mit Wand- und Deckengemälden wiederbelebt. Besondere Aufmerksamkeit verdiente die Verzierung im Korridor des ersten Stocks, wo mehrere historische Schichten freigelegt wurden (insbesondere aus dem 19. Jahrhundert), dadurch kam es zur Änderung des Restaurierungsplans - anstatt das Schablonengemälde zu rekonstruieren, blieben alle gefundenen Schichten als Dokument der historischen Entwicklung der Verzierung „unberührt“. Darüber hinaus wurden in anderen Korridoren die Stuckaturen und Malsteinimitationen erneuert. Das restaurierte Interieur wurde durch atypische Luxusmöbel und Beleuchtung moderner Formen ergänzt.
AW — LB