Bei der Rekonstruktion des historischen Gebäudes des Regionalmuseums - ursprünglich ein Piaristengymnasium aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Bei einer archäologischen Untersuchung im Jahre 2013 musste der Architekt Josef Pleskot sein Projekt radikal ändern, da in der Nähe des Museums wertvolle Überreste von Gebäuden aus dem 14.-17. Jahrhundert gefunden wurden (Spuren einer Straße, eines Tores, einer Mauer und eines Bürgerhauses). Die Ausgrabungen geben uns eine ungefähre Vorstellung davon, wie die sog. Neustadt an diesen Orten aussah, die kurz vor 1490 gegründet wurde und während des Dreißigjährigen Krieges aufgrund ihrer reformatorischen Strömungen verschwand.
In der ursprünglichen Planung aus dem Jahr 2007 befand sich der Eingang zum Museum in einer unauffälligen länglichen Blockerweiterung, die in Richtung Kirche teilweise in den Boden versenkt war. Die Erweiterung schuf eine würdige und gleichzeitig anständige Plattform vor der Nordseite des Museums, die auf geniale Weise mehrere mögliche Zugänge zum Museum kombinierte (einen barrierefreien Zugang von der Jiráskova-Straße, Zugang über Treppen von der Kirche und klassischer Eingang zur Plattform durch die ursprüngliche Tür). Die erwähnten archäologischen Ausgrabungen wurden jedoch 2013 an der Stelle der vorgesehenen Eingangsplattform gefunden. Im endgültigen Plan wurden sie in einer unterirdischen Stahlbetonkonstruktion eingebaut, die leicht aus dem Boden hinausragt, aber durch eine flächendeckende Pflasterung mit der Jiráskova-Straße verbunden ist.
Der repräsentative Haupteingang befand sich im Neubau, der den ursprünglichen Vorgarten des Museums einnahm. Der Neubau aus einer Stahlkonstruktion in Form einer unregelmäßigen Pyramide ist leicht vom historischen Gebäude versetzt, sodass sich zwischen ihnen ein schmaler Durchgang befindet, der den Zugang zum Museum von der Mariánská-Straße aus ermöglicht und den „Mauselöchern“ in historischen Städten ähnelt.
Vor der Westfassade des Museums schuf Pleskot eine breite Treppe, die mehrere Funktionen vereint. Ihr oberer Bereich wird vom Museumscafé genutzt und ermöglicht auch einen Zugang zum Museum. Gleichzeitig dient sie auch als öffentlicher Raum, da Passanten, die nicht vorhaben, das Museum zu besuchen, auf der Treppe sitzen und verweilen können.
Josef Pleskot nutzte die Lage des Gebäudes am Rande des Steilhangs, um einen beeindruckenden Blick zu schaffen, der auf dem Kontrast von Licht und Schatten basiert. Das neue Eingangsgebäude hat bescheidene Ausmaße, aber im Inneren entsteht ein monumentaler Eindruck, dank des Blicks durch die Glaswand, der den ansonsten abgedunkelten Raum belebt. Im Bereich der archäologischen Ausgrabungen arbeitete Pleskot mit einer gegenteiligen düsteren Atmosphäre, in der ein dreieckiges Fenster in der Pflasterung vor dem Museum eingesetzt ist, das den Raum beleuchtet. Zwei Treppen, die das Museum wie absteigende Lichttunnel durchqueren, bieten erneut beeindruckende Einblicke auf das Gebiet vor der Westfassade.
Bei dem Entwurf des Kaufhauses Senquar auf dem Platz in Litomyšl (01-71) kam Pleskot zum Schluss, dass die Anforderungen des Denkmalschutzes und die erforderliche Funktion des Gebäudes weitesgehend im Widerspruch zueinander standen. Diesmal zwanzig Jahre später gelang es ihm, die Einschränkungen durch die Denkmalpflege bei der Arbeit am Projekt des Regionalmuseums auf eine kreative Art und Weise zu lösen.
EK