Das Gebiet der heutigen Klostergärten, das ursprünglich teilweise zum Piaristen Wohnheim gehörte und temporär als katholischer und protestantischer Friedhof genutzt wurde, befand sich bis zum gewaltsamen Ende der Piaristen in Litomyšl in den frühen 1950er Jahren in einem gutem, gepflegtem Zustand. Daraufhin folgte der große Niedergang; die Gärten wurden trostlos und unzugänglich, es wurde sogar über die Bebauung mit einer Kinderkrippe nachgedacht. Erst nach 1989 entstand die Idee, sie in Form eines modernen Stadtparks oder Gartens wiederzubeleben, ohne den Anspruch zu stellen, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen.
1997 schrieb die Stadt Litomyšl einen Architekturwettbewerb aus, der am Ende 22 Entwürfe umfasste. Die Jury wählte den Entwurf des Architekten Radko Květ und den des Ateliers für Garten- und Landschaftsarchitektur von Zdeněk Sendler und Václav Babka aus. Die Gegend erhielt den Charakter eines „zeremoniellen Promenaden Parks“.
Das Konzept des Entwurfs wurde das Motto „Garten-Theater, Theater-Garten“; die Architekten betrachteten den Raum als Bühne mit Kulissen, die von der Architektur in situ geschaffen wurden: zwei Tempel auf den Seiten der Bühne und eine moderne Bebauung aus dem 20. Jahrhundert im Hintergrund. Die geometrische Komposition des Gartens besteht aus offenen Rasenflächen, die durch Bäume, Blumenbeete und Steinmauern unterschiedlicher Höhe ergänzt werden. Das Ganze wird durch ein Wasserbecken mit einer Gruppenskulptur von Olbram Zoubek abgerundet. Der erhöhte östliche Teil des Areals wird von einer luftigen Altane und einer Statuengruppe von Jasan Zoubek, Olbrams Sohn, namens Šik (Schick), gekrönt. Auch der Bau des ehemaligen Kutschenhauses, das für Erfrischungen gedacht war, wurde umgestaltet.
Aus der Sicht der breiteren Beziehungen ist der größte Beitrag des Projekts das logische Netzwerk der Kommunikation und der Eingänge in den Park, das neue räumliche Beziehungen schafft: Es ermöglicht die Verbindung der Gärten mit dem Schlossgelände sowie „dem Gebiet unterhalb des Schlosses“ dank neuer Eingänge bei dem Piaristen Wohnheim und bei der Propsteikirche. Später wurde auch die Schlossstraße / Zámecká ulice kultiviert, die eine neue Lindenallee erhielt.
AŠ