Noch in den 1990er Jahren war die Mariánská-Straße eine trostlose „Gegend“ des historischen Stadtzentrums. Das ehemalige Zentrum des mittelalterlichen Litomyšl, das unter dem alten Namen Via Publica bekannt ist, war bedeckt von einer gebrochenen Asphaltoberfläche. Im Osten war es von einer vielfältigen, meist konzeptlosen Bebauung von Häusern und Garagen unterschiedlicher Höhen geprägt. Die ursprüngliche Wirkung und Schönheit der Gasse wurde teilweise durch die Pflasterung in den Jahren 2005–2007 zurückgegeben, die im Zusammenhang mit der Änderung des Spülbeckens (01-VP8) verlief.
Besonders hervorgehoben wurde dies jedoch durch eine besondere private Investition des bekannten Galeristen Zdeněk Sklenář, der in Litomyšl arbeitete. Er kaufte ein vernachlässigtes, leicht erhöhtes quadratisches Grundstück von 10 × 10 Metern (1Ar), um es in einen ruhigen, öffentlichen Ort für Kontemplation und Kunst zu verwandeln. Das Projekt wurde 2012 vom führenden tschechischen Architekten Josef Pleskot entwickelt.
Nach den eigenen Worten war die direkte Inspiration für den Architekten „die Idee einer Idylle, dass man irgendwo im Mittelmeerraum im Schatten eines Olivenbaums ruht“. Der vorhandene Pflaumenbaum, den der Architekt eigenhändig in eine ideale Form geschnitten hatte, „platzierte sich selbst“ mitten in den quadratischen Garten und wurde damit zu ihrer wichtigsten Dominante. Der minimalistische Raum wurde „nur“ durch einen runden Granitstein zum Sitzen und einen Brunnen ergänzt - „einen Wasserbehälter“, „eine ruhige Oberfläche, die den Himmel widerspiegelt“ - die entworfen wurden von Václav Cigler. Die ruhige und intime Atmosphäre des Ortes wurde durch einen niedrigen Holzzaun aus alten vertikal angeordneten Brettern verstärkt. Der axial platzierte Eingang mit einem kleinen Tor wurde von der Originalinschrift „1ar(t)“ des Grafikers Aleš Najbrt beschriftet. 1ar(t) = 1 Ar für die Kunst.
AW