Obwohl die Musik in den schwierigen Kriegsjahren zum Rückgrat des kulturellen Lebens der Stadt wurde, erhielt auch die bildende Kunst eine Chance. 1940 wurde ein Wettbewerb für ein Denkmal für Alois Jirásek in der Gegend vor dem ehemaligen Gymnasium ausgeschrieben, in dem Jirásek arbeitete. Über den Bau wurde bereits fünf Jahre zuvor diskutiert worden. 1935 erschien die erste Erwähnung über die Absicht eines Baus anlässlich des 90. Geburtstags von Jirásek im Jahr 1941.
Obwohl die Jury des Wettbewerbs, auch in der Ladislav Šaloun und Zdeněk Wirth saßen, wurde der Myslbek-Schüler Karel Pokorný (1891 – 1962) als Siegerentwurf bestimmt, der Entwurf von Vincenc Makovský, der ebenfalls ein Schüler von Myslbek war, wurde mit dem 2. Platz bewertet (der Entwurf von Pokorný wurde schließlich 1960 in Prag am Jirásek-Platz realisiert). Makovský konzipierte eine Bronzefigur des Schriftstellers in einem bereits fortgeschrittenen Alter. Dieser sitzt in einem robusten Sessel, dessen Seiten mit drei Reliefszenen verziert sind - ein Ball mit tanzenden Paaren (rechts), das Revolutionsjahr 1848 - Figuren mit einer Flagge und Säbel (links) und eine Figur, die ein Tor mit einem tschechischen Löwen schließt (hinten). Der Brünner Architekt Bohuslav Fuchs entwarf eine erhöhte, minimalistische Plattform. Für die Positionierung des Denkmals wählte man den Ort vor dem alten Gebäude des Gymnasiums. Die Statue hätte bereits 1944 enthüllt werden sollen, die Kriegsereignisse verhinderten jedoch die Umsetzung.
Die Bemühungen wurden nach dem Krieg unter der Schirmherrschaft der Regierungskommission für Jiráseks Feierlichkeiten im Bildungsministerium wieder aufgenommen. Die Gesellschaft für den Bau des Denkmals von Alois Jirásek beschloss in Absprache mit Zdeněk Nejedlý, einem Mitglied der Regierungskommission, der ein großer Verehrer von Jirásek war, den Standort in einem Park auf den sogenannten „Judenhügel“ in der Nähe des ehemaligen Gymnasiums abzuändern. Der Entwurf von Fuchs konnte aufgrund des Ortswechsels nicht realisiert werden, jedoch sticht selbst der jetzige Sockel architektonisch hervor. Der Architekt ist nirgendwo dokumentiert; es wird deshalb Makovský selbst zugeschrieben. Er besteht aus abgestuften Prismen aus poliertem Granit, die im vorderen Teil eine gegossene Inschrift (in Form einer Unterschrift von Jirásek) trägt, auf der Rückseite befindet sich eine vergoldete Inschrift „Für Alois Jirásek die Stadt Litomyšl 1951“.
Der Grundstein des Denkmals wurde 1951 gelegt. Die Enthüllung erfolgte erst acht Jahre später (1959) anlässlich der Feierlichkeiten zum 700. Jahrestag der Beförderung von Litomyšl zur Stadt - die Fertigstellung der Arbeiten verzögerte sich durch andere dringende Aufgaben von Makovský, später durch seine Krankheit und letztendlich wurde seine Arbeit durch eine problematische finanzielle Abdeckung gebremst.
AŠ