Der Architekt und Denkmalpfleger Lubomír Reml sah im Bebauungsplan der Stadt von 1967 vor, dass die geplante Neubebauung der Wohnsiedlung in Bernardka außer dem Wohnbereich auch ein Gebäude für öffentliche Zwecke umfassen soll - ein Einkaufszentrum. Mit einer Kinderkrippe oder Kindergarten plante Reml nicht, da die Kinder in einer Einrichtung in der „alten“ Wohnsiedlung Vertex, oberhalb des Gymnasiums untergebracht werden sollten.
Die Architekten des ersten Entwurfs des Wohnsiedlungskomplexes, die Prager Architekten Ivo Loos und Jindřich Malátek, erstellten ein sensibles Projekt für das Gebäude des Einkaufszentrums, das auch ihr Interesse an Skulpturen widerspiegelt. Das Erdgeschoss-Einkaufszentrum mit einem Keller situierten sie in den östlichen Teil des Platzes Smetanovo náměstí (heute Komenského), um den Blick auf die Mitte der Fassade der Mädchenschule mit ihrem Turm nicht zu verdecken. Das Gebäude wurde als „Atrium“ konzipiert, damit der Innenhof für die Verladung der Waren der Öffentlichkeit verborgen blieb. Die zerbrechliche, subtile Fassade, mit Aluminiumrahmen, rhythmisierte die gläsernen Schaufenster. Diese kontrastieren mit den rohen Betonstürzen, über denen zwei skulptural geformte Kühleinheiten (die ihre technische Form behielten), hervorstachen. Im Erdgeschoss plante man neben den Geschäften auch mit der Errichtung von Räumen für Dienstleistungen, z.B. einer Kantine.
Wie bei der Wohnsiedlung (02-1048) und dem Hotel (02-1053) wurde die Planung des Zentrums von Loos und Malátek jedoch am Ende nicht umgesetzt, da sich der Bau nach Angaben der Behörden nicht gelohnt hätte. Die neue Lösung des Gebäudes, die 1976 von Ferdinand Trkal aus der Choceň-Filiale des Unternehmens Stavoprojekt Hradec Králové entwickelt wurde, schloss zwar den Raum des Platzes ein, aber in seinem Fall kann man nur von einer Standardproduktion sprechen. Im Gegensatz zum vorherigen Projekt gliedert sich das Gebäude schlecht in die Umgebung ein, hauptsächlich basierend auf der Tatsache, dass die technische Einrichtung nicht ins Untergeschoss versenkt wurde und auf der Ebene des Erdgeschosses blieb, was die Geschäfte auf das Niveau des ersten Stocks zwang, das nur über eine Rampe und drei Treppenhäuser zugänglich ist. Der zur Wohnsiedlung ausgerichtete Bereich, der zur Anliefurng der Ware vorgesehen ist wirkt alles andere als positiv.
Dank der Installation eines großzügigen Mosaiks in der Fassade in die Havlíčkova-Straße wurde das Gebäude jedoch zumindest teilweise „humanisiert“. Das Baugesetz sieht vor, dass bis zu 4 % des Budgets jedes Staatsgebäudes für die künstlerische Dekoration verwendet werden muss. Das Mosaik namens „Řeka květů“ (Der Fluss der Blumen) wurde von der akademischen Malerin und Grafikerin Ludmila Jandová geschaffen, die im nahe gelegenen Osík lebte und arbeitete. Das Gebäude wurde 1978 mit dem Werk geschmückt und ist mit seinen Maßen von 450 × 1800 cm das größte Mosaik jener Künstlerin. Die zarte Komposition wird durch Flusswellen und bunte Blumen verstärkt, über denen ein Vogelschwarm zu schweben scheint. Bei der Dekoration öffentlicher Räume wandten sich die Künstler häufig neutralen Motiven mit stilisierten Themen aus dem Bereich der Flora und Fauna zu, um die Thematisierung politischer Themen zu vermeiden.
AŠ