Als wichtiges Zentrum für Tourismus fehlte es in Litomyšl eine lange Zeit an Unterkünften und Restaurants mit einer größeren Kapazität. Das Problem sollte durch den Bau eines neuen Hotels mit einem Plan aus 1967 im Bereich der geplanten Wohnsiedlung „Smutný most“ (Traurige Brücke) in Bernardka gelöst werden.
Der ursprüngliche Entwurf der gesamten Wohnsiedlung, umfasste außer dem Wohnbereich und dem Hotel auch ein Einkaufszentrum (02-1052), 1971 wurde es von den Prager Architekten Ivo Loos und Jindřich Malátek realisiert. Um das historische Panorama der Stadt und das Stadtbild nicht zu stören, wurde das Hotel in den Bereich am Anfang in die Havlíčkova-Straße von der Brücke „Smutný most“ (an der Stelle der ehemaligen Botano-Anlage), in Form eines dreiarmigen Sterns, reich gegliedert und als zweigeschossiges Gebäude entworfen. Die an der Stahlkonstruktion aufgehängte Fassade sollte aus Glas und Aluminium bestehen, um das Gebäude fragil und subtil wirken zu lassen, damit es sich besser in die Umgebung eingliedern kann. Seine natürliche Verbindung mit dem darum liegenden öffentlichen Raum wurde von den Architekten durch den Entwurf einer „Plattform“ unterstützt. Diese war in drei Abschnitte unterteilt, um das Gebäude im gesamten Umfang zugänglich zu machen, wie auch mit großen Terrassen, die sich zum Fluss Loučná richten. Am Haupteingang des Hotels, von der Havlíčkova-Straße aus, wurde mit der Platzierung einer plastischen Arbeit gerechnet. Neben den typischen Einzel- und Doppelzimmern umfassten das Projekt, Appartements und eine Wohnung für den Direktor. Im Erdgeschoss waren Räume für ein Restaurant, Café, Konditorei, aber auch für öffentliche Dienstleistungen (Friseur, Blumengeschäft) vorgesehen.
Wie im Fall der Wohnsiedlung und dem Einkaufszentrum wurde die Umsetzung des Projekts, durch das Eingreifen der Regionalen Investorenabteilung und des Städtischen Nationalausschusses in Litomyšl unterbunden. Diese forderten eine kompromisslos Erhöhung der Gesamtkapazität des geplanten Baus. 1978 wurde die Entwicklung eines neuen Projekts von Josef Opatřil vom Staatlichen Projektinstitut des Handels in Brünn in Auftrag gegeben. Damit das Gebäude den Anforderungen der Behörden erfüllt, entwarf der Architekt ein sechsgeschossiges Gebäude mit einem vorderen Erdgeschosssockel, das der architektonischen Standardproduktion sowie begrenzten finanziellen und technischen Möglichkeiten entsprach (der feuchte Untergrund erschwerte das Bauvorhaben erheblich). Bei der Ankunft von Hradec Králové beeinträchtigte das Hotel leider die Aussicht auf das Stadtpanorama.
Im Gegensatz zum konventionell gestalteten Exterieur, das ursprünglich eine braun-beige Färbung hatte, sind die künstlerische Dekoration und Innenausstattung, insbesondere die gemeinsamen Bereiche im Erdgeschoss, hervorzuheben. Das Restaurant ist mit einem großen Glasgemälde des Kunstglasmachers Ivan Kolman (aus dem Jahr 1984), das abstrakt geschliffenen ist und Sandmotiven auf rotem Grund liegt, dekoriert. Der Raum wird von originellen Kronleuchtern beleuchtet, die in den hölzernen Deckenplatten eingesetzt sind. Diese sind durch abgestufte konzentrische Kreise reliefartig gegliedert, die vom Architekten Jančík aus Olomouc entworfen wurden. Durch die dunkle, hochglanzpolierte Holzverkleidung, entstanden Spiegelungen, die den Betrachter täuschten und den Raum optisch vergrößerten (heute ist sie von einer eher ungeeigneten, nicht originalen Farbe in Pastelltönen bedeckt). Die Eingangshalle ist sekundär mit einem Keramikgemälde BS 1824–1884 des Bildhauers Petr Svoboda ausgestattet, das ein stilisiertes Gemälde des Litomyšl-Platzes und der Schlossanhöhe zu ehren des Komponisten Bedřich Smetanas (ursprünglich in einer Weinstube) darstellt. Nach dem unerwarteten Tod von Petr Svoboda vollendete die Bildhauerin Milada Othová dieses Werk.
Zur damaligen Zeit galt es als ein außerordentlich luxuriöses Interieur, dessen künstlerische Gestaltung bis ins kleinste Detail durchdacht war – z.B. wurden die Menükarten, die Gestaltung der Korrespondenz, Visitenkarten usw. von der Prager bildenden Künstlerin Prokopová angefertigt. Von der ursprünglichen Ausstattung, Dekoration und teilweise der Aufteilung des Gebäudes ist heute nur noch ein „trostloser“ Torso erhalten.
AŠ