Die historische Entwicklung der Einfamilienhäuser im westlichen Teil der Straße „ulice Antonína Tomíčka“ (auch „Betlém“ genannt), wurde 2006–2008 durch ein „Holzgebäude“ wiederbelebt, das von den Brünner Architekten Aleš Burian und Gustav Křivinka entworfen wurde und sich trotz seines modernen Konzepts, perfekt kontextuell in die Umgebung eingliedert. Die Architekten respektierten nicht nur die Straßenlinie und die Höhe der bereits bestehenden Gebäuden, sondern auch die Krüppelwalm- und Satteldächer, die die charakteristische Silhouette der Gegend prägten.
Während das ursprünglich historische Gebäude nicht erhalten geblieben ist, mussten sich die Architekten mit dem ungewöhnlich komplizierten Verlauf eines sehr engen Grundstücks, mit einem großen Höhenunterschied von fast fünf Metern auseinandersetzen. Gleichzeitig musste die bereits bestehende Garage am Fuße des Grundstücks an der Straßenfront mit einkalkuliert werden. Daher wurde ein großer Teil des Gebäudes unter dem Gelände „versenkt“ und zur Verbindung der Garage mit dem oberirdischen Teil verwendet, mit Ausnahme der Begrenzungswand, die zum nördlichen Nachbarn als Holzgebäude mit Lärchenbrettern konzipiert war. Der charakteristische Umriss der Fassade in Form eines umgedrehten Keils, dem ein verglaster Erker und einer Terrasse als hölzerner „Pier“ vorausgeht, wurde durch Holzsegmentbinder bestimmt.
Das Zentrum des gesellschaftlichen Teils des Hauses im Erdgeschoss bildet ein Kamin, um den sich das ganze Gebäude entfaltet. Der Speisesaal, der einen beeindruckenden Blick auf die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten bietet, nimmt an der Fassade mit einem Erker aus Glas (Wintergarten) eine herausragende Stellung ein. Der hinteren Fassade setzten die Architekten einen prismatischen Erdgeschossanbau vor, in den sie einen Pool konzentrierten. Sie versahen sie mit großen Schiebewänden, die in eine intime kleine Terrasse führten, die durch eine Eingangshalle vom Straßenteil des Grundstücks getrennt ist. Im ersten Stock befinden sich die privaten Räume und ein Atelier der Eigentümerin des Hauses, von dem aus man die Außentreppe zum Garten hinuntersteigen kann.
Es ist die einzige private Litomyšl-Realisierung des Ateliers Burian-Křivinka, die sich ansonsten in der Stadt mit einer Reihe ausgezeichneter Projekte für öffentliche Gebäude und Landschaftsgestaltungen sich einen Namen machte. Sie kombinierten perfekt das historische und städtische Erbe seiner Umgebung mit einer rein zeitgenössischen Architektur. Sie erzählt von der Zeit seiner Entstehung, aber - wie die Architekten selbst sagen - auch von dem Naturell seiner Bewohner.
AŠ