Die Stadtarchitektin von Litomyšl - Zdeňka Vydrová, kümmert sich aufgrund ihrer Position, aber insbesondere aufgrund ihrer eigenen Überzeugung um die Stadt als Ganzes, um sicherzustellen, dass neue architektonische Bauten das hohe Niveau halten, wie sich in die bisherige Struktur und Umgebung eingliedern können. Sie möchte einen rücksichtsvollen, harmoniebedürftigen Umgang mit der baulichen Substanz pflegen und stärken.
Genauso viel Wert wird auf die Raumplanung und Pflege öffentlicher Räume gelegt - nicht nur auf Plätze oder Parks, sondern auch auf kleiner und fast schon in Vergessenheit geratener Gegenden und Straßen. Ein solches Projekt kam direkt aus ihrer Feder (und angeblich einer Initiative einer örtlichen Volkspartei), nämlich die Abänderung des Durchgangs vom Parkplatz unterhalb des Schlosses zum historischen Zentrums, wo es in der Vergangenheit keine Straße oder keinen Fußweg gab. Die Passage erschloss nun neue räumliche Beziehungen und hauchte somit diesem Stadtteil neues Leben ein.
Die Architektin näherte sich dem Projekt mit viel Demut. Wie sie selbst feststellte, war es ihr Ziel, „die Atmosphäre einer Seitengasse auszudrücken“. Sie entwarf einen traditionellen Steinweg, der mit Mergelsteinwänden, mit Metall- und Holztoren gesäumt ist und durch eingearbeitetes reifes Grün und öffentlicher Beleuchtung ergänzt wurde, als wäre er schon immer hier gewesen. Ursprünglich führte er durch private Gärten - ihre Grenzen und die Bereitschaft der Eigentümer, einen Teil ihres Grundstücks an das öffentliche Interesse abzutreten, bestimmten dann den eigenen, abgewinkelten Grundriss.
AŠ