In den frühen 1930er Jahren wurde in Litomyšl Eishockey gespielt. Damals fuhren „fähige Schlittschuhläufer“ auf zugefrorenen Teichen. 1938 baute die „Hockeyabteilung“ des Sportvereins Litomyšl eine Eisbahn mit Hockeybanden und Flutlicht auf.
Die Eisbahn befindet sich in der ruhigen südöstlichen Zone der Stadt namens Černá hora (Schwarzer Berg), wo sich im Laufe der Zeit mehrere Sportstätten niederliesen. Bereits 1999 begannen die Architekten Ladislav Syrový und Vladimír Krátký mit der Rekonstruktion der ursprünglichen Eisfläche. Damals wurde die postmoderne Variation zu ihrem Hintergrund und zu einem regionalen Thema - ein hölzernes Gebäude unter einem Satteldach, mit weißen quadratischen Fenstern.
Bald jedoch, im Jahr 2001, kam die Forderung für den Neubau der Tribüne, der Eisfläche und die des Daches, die den Architekten des Brünner Teams, Aleš Burian und Gustav Křivinka, anvertraut wurde. Die aufgeklärte Leitung des Rathauses von Litomyšl verließ sich auf vergangene positive Realisationen der beiden. Neben dem Stadtstadion (03-1061a) entwarfen diese Architekten bereits 1995 eine neue Grundschule mit Turnhalle, die der Stadt ebenso als Sporthalle dient (04-1145b). Die Architektur des Burian-Křivinka-Teams für Litomyšl ist rational, scharfsinnig und zivil (rational in ihrer Konstruktion, scharfsinnig in den Details wie auch im Konzept und zivil in dem sachlichen bürgerlichen Sinn). Der zivile Charakter ihrer Architektur steht als Gegenpol zu der Extravaganz vieler heutiger Sportbauten. Diese zivile Sprache scheint darauf hinzudeuten, dass der Amateursport nicht unter den gleichen Übeln leidet, die sein Top-Pendent begleiten. Das Stadion ist weder ein Solitär noch ein Monster für den Import von Saisonkämpfern und Vierteljahresfans. Wie andere Sportneubauten in seiner Umgebung schließt sich das Winterstadion natürlich an das Stadtgebiet an und trägt zur Kultivierung seines Ganzen bei.
Die Architekten gaben einer gewöhnlichen Eisfläche einen Mantel. Der Raum darunter sieht homogen sauber und durchstrahlt aus. Hier wird der Wert eines Sporterlebnisses mit einem ästhetischen Architekturerlebnis gleichgesetzt. Wir können hier über die geniale Realisierung einer natürlichen Beleuchtung einer Halle, einer Leichtigkeit der Betonpfeiler zwischen denen sich die Lichtquellen erstrecken und die atypische Dachkonstruktion staunen, die dies ermöglichen. Wir wissen die Nützlichkeit der verwendeten Materialien auch zu schätzen, insbesondere das Holz, das hier reichlich benutzt wurde. Viele Eisläufer werden unterbewusst den eisigen Charakter begrüßen, den die transluzente Polycarbonatschale dem äußeren verleiht. Die Architekten unterbrachen es nur an der Nordseite mit Blick auf die Silhouette des alten Litomyšl. Die visuelle Verbindung an das historische Panorama der Stadt ermöglichte es den Fans, an ihrer sportlich-kulturellen Identität teilzuhaben. In einem solchen Konzept verleugnet der Sport die Kultur der Stadt nicht, sondern wird ein Teil davon.
MM