Der Qualitätsausbau in Litomyšl „nach der Samtenen Revolution“, der ursprünglich hauptsächlich aufgrund von städtischen Aufträgen entstand, tendiert hauptsächlich zu einer „strengen“ architektonischen Linie, zum Neofunktionalismus und Minimalismus. Dieser „Trend“ wurde erst durch den Bau des Stadtbades 2009–2010 unterbrochen, der sich in seiner Form als organischer oder expressiver Ausgangspunkt deklarierte.
Die Brünner Architekten DRNH, waren bekannt für ihre Betonung der Beziehung zur Landschaft, sie wellten die Oberfläche künstlich in sanft modellierte Streifen - expressive, teils beschichtete, teils begraste Wellen, die von außen Aufschluss auf die Funktion des Gebäudes bieten. Sie ließen das Gebäude organisch mit der Umgebung verschmelzen, betteten es in das Gelände ein und nutzten den ausgehobenen Boden als Deckschicht und Wärmedämmung. Der Eingang zum Gebäude selbst wurde nicht wesentlich akzentuiert, im Gegenteil, er wurde unter das Niveau des Gehsteigs versenkt und über eine Rampe zugänglich gemacht. Das Stadtbad ist von der Straße aus nahezu unsichtbar, es integriert sich subtil zwischen die umliegenden Sportplätze und kleine Wohnsiedlung ein - „Es wird Teil der Landschaft und die Landschaft wird wieder ein Teil des Gebäudes.“
Im Innenraum dominiert eine luftige, sich über zwei Geschosse streckende Schwimmhalle mit zwei Schwimmbecken, die dank großzügiger Glaswände direkt mit der unmittelbaren Umgebung „kommuniziert“: im Norden mit dem Schwimmbad (03-1221b) und im Westen mit einem kleinen Garten, in dem sich eine „Außenlagune“ und eine Aufenthaltsterrasse befinden. Die Form der Halle wird durch eine schräge Decke, die der Dachneigung entspricht, mit zugelassenen Holzbindern bestimmt; der Ausdruck des Raums wird durch Sichtbeton mit einem Abdruck von Schalungen aus Spanplatten und schwarzen Granitpflaster komplettiert.
Trotz des anfänglichen Unmuts der Architekten wurde das Ganze durch eine Wasserrutsche mit Treppenturm ergänzt, die als markantes skulpturales Werk wahrgenommen werden kann.
AŠ