Die Villa des Ehepaars Brokeš, die zwischen 1999-2000 nach einem Projekt des Brünner Architekten Martin Rudiš im ruhigen östlichen Teil der Vorstadt Záhradí erbaut wurde, ist eines der ersten privaten Gebäude auf einem hohen architektonischen Niveau in Litomyšl nach November 1989, das auch das Interesse der Fachöffentlichkeit weckte. Nicht nur ihre „Komposition“ und die ausgewogenen Proportionen wurden geschätzt, sondern auch die verwendeten Materialien, das Zusammenspiel mit dem Gelände und dem Innenraum.
Die Ausrichtung des rechteckigen Grundrisses des Hauses wurde durch die deutlich schmale Form des Grundstücks bestimmt. Der Architekt bettete das dreistöckige Gebäude teilweise in Richtung der Längsachse ein, was zusammen mit der Landschaftsgestaltung die Schaffung privater Wohnbereiche in unmittelbarer Nähe zu den umliegenden Häusern ermöglichte. Der oberirdische Teil des Hauses, der mit unverputztem Sichtmauerwerk verkleidet ist, hat die Form eines regelmäßigen Prismas, der im ersten Stock von einer rechteckigen Loggia durchschnitten wird und dessen scharfe Kanten durch unterschiedlich große Einkerbungen mit Fenstern unterbrochen werden. Gerade dank des verwendeten Materials und der scharf geschnittenen Kanten kann das Haus laut einigen Theoretikern an die Arbeiten niederländischer und englischer Architekten erinnern.
Das Zentrum des Grundrisses ist eine erhöhte Eingangshalle mit Kamin und Galerie, die auf der einen Seite dem Wohnzimmer und auf der anderen der Küche mit Esszimmer anliegt. In Richtung des Gartens wird der Raum von einer durchgehenden Reihe großzügiger Glasflächen und Glastüren begrenzt, die über die gesamte Länge der Gartenfassade einen direkten Zugang zur Außenterrasse ermöglichen und so diesen Wohnraum weiter erweitern. Zusätzlich zu den technischen Einrichtungen und der Garage platzierte der Architekt im Untergeschoss einen Swimmingpool, der vom Garten aus über einen versenkten „Patio“ (Innenhof) zugänglich ist. Der erste Stock wurde von ihm für zwei Zimmer mit Bad und einer kleinen Küchen vorbehalten.
AW