Die Stadtbüros befanden sich bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts im sog. alten Rathaus, das in der Mitte des heutigen Platzes Smetanovo náměstí (Nr. 50-51) stand. Der Unterbau des Rathausturms stammt aus dem Jahr 1418, seit dem das Rathaus im 16. und 18. Jahrhundert um das Nachbarhaus erweitert wurde, bekam es zugleich eine barocke Fassade. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Büros auf den heutigen Platz Toulovcovo Náměstí Nr. 152 (01-152) verlegt, von wo sie zurück auf den Smetana-Platz verlegt wurden, erst in das sog. Herrschaftshaus (Nr. 61), danach in die miteinander verbundenen Gebäude Nr. 70 und 71. Anfang der 1970er ging man an die Realisierung des neuen administrativen Gebäudes im Raum der Straße Bří Štastných heran.
Nach dem typisierten Projekt, das unter anderem auch für das Gebäude des Bezirksbauunternehmens Ústí nad Orlicí aus dem Jahr 1970 genutzt wurde, entstand der Bau des Sitzes des damaligen städtischen Nationalausschusses in Litomyšl. Das dreistöckige Standardgebäude wurde 1973–1975 erbaut.
Die dekorativen Elemente des Äußeren wie auch des Inneren des Gebäudes wurden 1976 vom Architekten Jaroslav Šusta entworfen. Dieser Auftrag hing mit dem Bau, eines weiteren Auftrags von Litomyšl, den Innenraum des Kinos Oko (01-83) zusammen. Der Entwurf des Mosaiks: „Die Stadt Litomyšl“, das an der Wand am Eingang des Gebäudes hängt, zählt zu den ausdrucksvollsten und künstlerisch wertvollsten Werken, die bis heute erhalten geblieben sind.
Das Mosaik ist in einen unregelmäßig geformten Metallrahmen gefasst und besteht aus ca. 3 × 2 cm großen Mosaiksteinen. Es ist ein Blick aus der Vogelperspektive auf Litomyšl dargestellt, der die Hauptmerkmale der Stadt akzentuiert – das Schloss, die Kirchen und der alte Rathausturm. Durch zwei diagonal verlaufende Achsen wird das Mosaik unterteilt, zum einen durch den Marktplatz und zum anderen durch den Fluss Loučná. Die Farbstimmung ist in warmen, erdigen Rot- und Brauntönen angelegt. In der linken oberen Ecke befindet sich ein weiteres zierliches Glasmosaik, das das Stadtwappen der Stadt darstellt - eine weiße Lilie auf rotem Hintergrund.
In dem ursprünglichen Entwurf zur Veränderung des Geländes vor dem Amtsgebäude von Jaroslav Šusta gehörten auch weitere funktionale und dekorative Elemente – der Parkplatz, der Brunnen mit Sitzgelegenheiten oder die Kennzeichnung des Gebäudes mit dem Staatswappen. Bis heute sind jedoch nur noch zwei Fahnenmasten erhalten. Das Amtsgebäude wurde am Anfang der 1990er rekonstruiert – in seinem Innenraum wurde der Großteil der ursprünglichen Elemente im Rahmen der Modernisierung beseitigt.
ZT