Eines der ersten architektonisch raffinierten und in Litomyšl nach November 1989 entstandenen Neubauten war die T. G. Masaryk-Grundschule (III. Grundschule), die 1995–1998 von den Brünner Architekten Aleš Burian und Gustav Křivinka ausgearbeitet wurde. Ihr kultivierter neofunktionalistischer Entwurf ging als Gewinner aus dem dafür ausgerichteten Architekturwettbewerb 1994 hervor.
Die Architekten setzten formal die bekannte Tradition des Brünner Funktionalismus der Zwischenkriegszeit fort. Sie konzentrierten sich auf ihre gemäßigte, nicht angespannte, avantgardistische Position und entwarfen ein übersichtliches Gebäude basierend auf einer reinen architektonischen Gestalt und einfachen geometrischen Formen. Der Grundriss des Gebäudes fußt in einer U-Form, die sich zur Seite hin öffnet und deren Arme den Raum des Innenhofs mit kunstvoll konzipierten Pflasterungen und mit den ins Gelände eingelassenen Tribünen definieren. Der gesamte Komplex wurde durch eine freistehende Turnhalle ergänzt, die der Öffnetlichkeit außerhalb der Schulzeit auch als städtische Sporthalle dient (04-1145b).
Die puristische Fassade der Schule wird durch außergewöhnlich große Fenster gegliedert, die an den verschiedenen Fassaden unterschiedlich aufgeteilt sind, die für eine maximale Durchleuchtung der Innenräume sorgen und zudem auch einen beeindruckenden Ausblick auf das Panorama der Altstadt ermöglichen. Dadurch kommuniziert das Gebäude perfekt mit seiner (auch weiter entfernteren) Umgebung, was eines der Hauptziele der Architekten war.
Gleichzeitig bestätigt diese „Transparenz“, wie sie selbst sagen, den offenen, demokratischen Charakter der Schule. Als seine Manifestation kann auch das innovative Konzept der Sportumkleide gesehen werden, das nicht in Form von zentralen Umkleideräumen gelöst wird, sondern von Umkleidekabinen, die sich in den Fluren direkt neben den Hauptklassenzimmern befinden.
Das Gebäude beherbergt insgesamt fünfzehn Klassenzimmer, eine Aula und einen Teil für Veranstaltungen für außerschulische Aktivitäten. 1999 erhielt es die ehrenvolle Anerkennung Grand Prix der Architektengemeinde in der Kategorie Neubau.
AŠ