Das Denkmal für die Opfer des Ersten Weltkriegs, das sich ursprünglich in der Nähe des heutigen Hotels Dalibor befand, wurde 1927 vom Architekten Antonín Ausobský entworfen. Die ursprünglich ausgewählte Plastik von Emil Kubíček „Posel vítězství od Zborova, Terronu a Doss Alta“ (Der Siegesbote von Zborov, Terron und Doss Alto) passte nicht in die Umgebung; die angebotene Plastik „Raněný“ (Der Verwundete), für 75.000 Kronen, konnte die Stadt mehrmals nicht zahlen.
Ausobský konzipierte das Denkmal als nicht-figuratives Werk. Auf einem dreistufigen Sockel ragt eine „Stele“ aus grob bearbeiteten niedrigen Steinblöcken empor, mit denen die hellen glatten Granitplatten kontrastieren, die in der Achse der Vorderseite einen vertikalen Streifen bilden. Der Streifen wird symbolisch von einem hervorstehenden Prisma, mit einem dezenten Relief der siegreichen Fackel, als Allegorie der Freiheit vervollständigt. Durch die Hilfe von Legionären wurden die böhmischen Länder nach drei Jahrhunderten der Unfreiheit und Unterdrückung bei der Schlacht am Weißen Berg (1620) befreit.
Die Chronik der Stadt zeichnete ein komplexes ikonografisches Programm auf: „Die unteren drei Quader bezeichnen drei Jahrhunderte unserer Unfreiheit nach der Schlacht am Weißen Berg; die rustizierten drei Stufen, die diese Quader von beiden Seiten umschließen, sind drei Zeitalter des geheimen Widerstands gegen die Unterdrückung. Auf ihnen sind vier massive Quader des Weltkriegs platziert. Sie sind den Legionären und unseren ausländischen Helden als Andenken gewidmet – der untere ist mit dem Jahr 1914 und der obere mit 1918 gekennzeichnet. Die Schichten der rustizierten Quader, die die glatten Mittelplatten umgeben, sind ein Symbol des heimischen Widerstands und seiner geforderten Opfer. Der höchste Quader mit einem Relief der siegreichen Fackel ist der Befreiungsquader.“
In der Gesamtgestaltung des Denkmals, dessen Umgebung nach dem Projekt des Gartenarchitekten Alois J. Kulišan konzipiert wurde, gibt es charakteristische Merkmale des Werks von Antonín Ausobský, insbesondere seine Bewunderung für die Lichtwerte und Kontraste der verwendeten Materialien. Die Schroffheit und expressive Askese des Denkmals verweisen auf Ausobskýs klassizisierende, zeitlose Architektenhandschrift, aber gleichzeitig entsprechen sie auch dem funktionalistischen Zeittrend, der die Schmucklosigkeit und die abstrakten Ausdruckspositionen bevorzugt.
Was die Gesamtkonzeption des Denkmals betrifft, so ist Jan Kotěra - Ausobský bereits mit einem ähnlichen Entwurf zuvorgekommen. Auch sein Entwurf des Kriegsdenkmals für Slaný gliedert das Ganze in drei Teile und schließt es stufenartig ab, aber die geometrische Form ist reicher, voll von Üppigkeit und Zerbrechlichkeit der einzelnen Elemente. Ausobskýs Schöpfung ist strenger, sogar asketisch, trotzdem harmonisch und erhaben. Das ist auch dem Zeitgeist geschuldet, in dem es entstanden ist, in dem es gefordert war, mit einem Minimum an Mitteln die maximale Wirkung zu erzielen.
Das Denkmal wurde am 28. Oktober 1930, dem Jahrestag der Gründung der Tschechoslowakischen Republik, feierlich enthüllt. Ende der 1950er Jahre wurde es jedoch im Zusammenhang mit den Umbauten der Straßen über den Fluss Loučná abgebaut und 1975 vor das Sportgebäude „Sokolovna“, also an das gegenüberliegende Ende der Stadt, verlegt und um 180° umgedreht.
PK – AŠ