In einer städtebaulichen Studie des Gebiets „Beim Krankenhaus“ im Süden der Stadt, die im Jahr 1994 das Büro Rudiš-Rudiš architekti ausarbeitete, herrschten zwar die für den Wohnungsbau vorgesehenen Grundstücke vor, jedoch war hier auch ein Platz für die Errichtung eines Pflegeheims vorgesehen. 1996 lud die Stadt drei Architekturbüros für die Ausarbeitung ihres Projektes ein: den lokalen Architekten Jan Gabrhel, die Stadtarchitektin Zdeňka Vydrová und das Architekturbüro Burian – Křivinka (sie zogen sich letztendlich aus dem Wettbewerb zurück). Der Entwurf des erstgenannten Architekten ging als Sieger hervor.
Im Gegensatz zum Entwurf von Vydrová, der auf der Einfachheit kubischer Elemente basierte und mit einem vorhandenen, reich geformten Objekt kontrastierte, verfolgte Gabrhels in den Grundzügen eine gegenteilige Lösung.
Gegliederte, spitze und runde Formen, die sich sowohl in die Artikulation der Fassade als auch in den Grundriss und Umriss des Gebäudes widerspiegeln, haben ein postmodernes Substrat. Die Hauptfassade, die nach Norden zu der Stadt ausgerichtet ist, wird von einer verglasten Segmentfläche in jeder der fünf Etagen dominiert. Dieses Gebäudeelement zeichnet sich durch wichtige soziale Knotenpunkte aus: im Erdgeschoss die Rezeption mit einem Informationszentrum, auf den anderen Etagen Entspannungs-, wie auch Begegnungsorte für die Bewohner in gemeinsamen Fluren. Die Wohnseiten wurden an den Sonnenseiten ausgerichtet und durch einen weiteren vertikalen Streifen gewölbter Loggien aufgeteilt. Ein separater Teil besteht aus einem Treppenrisalit mit runden Fenstern, der sich östlich zur Hauptstraße hin befindet.
Das Gebäude konzentrierte insgesamt zweiunddreißig Ein- bis Dreizimmer-barrierefreie Wohnungen; im Erdgeschoss befand sich unter anderem der Sitz des Pflegedienstes und eine Kantine für die Öffentlichkeit.
2008 wurde die Funktion des Gebäudes als Pflegeheim aufgehoben und in ein Haus mit Mehrzweckwohnungen umgewandelt.
AŠ