Der große Bauboom des Krankenhausareals in Litomyšl aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts (06-768) sollte in der Nachkriegszeit fortsetzen, wie es die staatlichen Planungs- und Statistikbehörden im sogenannten Zweijahresplan festgelegt haben. Die bestehende Bausubstanz sollte durch ein neues großes Gebäude mit der operativen Abteilung (Chirurgie, Gynäkologie mit Geburtshilfe und Hals-Nasen-Ohren-Abteilung) und der pädiatrischen Abteilung ergänzt werden. Das Projekt, in dem die HNO-Abteilung schließlich weggelassen wurde, arbeiteten die hervorragenden Prager Spezialisten für Krankenhausgebäude, Frantisek Čermák und Gustav Paul, in den Jahren 1949-1951 aus. Architekten, die auch einige Essays dem gegebenen Thema widmeten (das erste – großzügige – Projekt für den Wiederaufbau und die Fertigstellung des Areals des Litomyšl-Krankenhauses im rein funktionalistischen Stil von Čermák und Paul wurde bereits 1947 entwickelt; wahrscheinlich aufgrund der großen technischen und finanziellen Anforderungen wurde es jedoch nicht realisiert).
Der neue Monoblock, der sich im südlichen Teil des Grundstücks parallel zum Pavillon der inneren Medizin (06-768) befindet, wurde von den Architekten aus zwei zueinander verschobenen Teilen gebildet. Die größere, operative Sektion wurde nördlicher platziert und bestand aus einem langen quaderförmigen Teil. Dazu setzten sie zwei senkrecht liegende Flügel zur Ankunft an, die den Eingangsbereich wie einen kleinen Innenhof umgrenzten. Weiter südlich platzierten die Architekten die Pädiatrie, die zwar durch einen Flur im Erdgeschoss mit dem Hauptgebäude verbunden war, aber auch einen separaten Eingang hatte. Die Architekten platzierten den Haupteingang des Krankenhauses zu den stark befahrenen Innenstraßen so an, dass sie von Norden her zu den einzelnen Teilen des Monoblocks führen. Die südliche Bettenfront, von der sich der Pädiatrie-Trakt mit durchgehenden Terrassen auf beiden Etagen architektonisch abhebt, ist völlig ruhig und vor Lärm, wie der Ankunft der Krankenwagen geschützt geblieben.
Obwohl der typische Standpunkt der Arbeit von Čermák und Paul auf dem Funktionalismus beruht, wie, übrigens auch, dass bereits erwähnte erste Projekt des Litomyšl-Krankenhauses im Jahr 1947 belegt, behält der realisierte Bau einen traditionellen Charakter, vor allem aufgrund des Satteldachs. Einige moderne Elemente in der Fassade gelang es sich durchzusetzen (insbesondere Variationen verschieden großer, einzigartig verwinkelter und vorgesetzter Fenster), obwohl sich das Diktat des einzigen offiziell anerkannten künstlerischen Stils – des sozialistischen Realismus – zum Zeitpunkt der Gestaltung bereits etabliert hatte. Die Architekten wandten auch eine ähnliche formale Lösung auf das heutige Krankenhaus in Chrudim (1950–1957) an.
Das Areal wurde in den folgenden Jahrzehnten baulich verändert und 1979 wurde es auch durch eine Statue namens „Der Kampf des Menschen mit der Natur“ von František Janda im „Eingangshof" ergänzt. Der Monoblock erfuhr 2002–2004 eine große Transformation, als er nach der Idee des Architekturbüros von Burian – Křivinka rekonstruiert wurde; das Projekt wurde vom Prager Büro AND, architektonický ateliér entwickelt. Der Innenraum hat große Veränderungen durchgemacht, alle Abteilungen wurden modernisiert und der bisher ungenutzte Dachboden wurde zum Wohnraum. Die Architekten ergänzten den Eingangsbereich des Monoblocks um eine Cafeteria und einen gläsernen Flur auf der Ebene des ersten Stocks.
AŠ