Das Gebiet um den Bahnhof, erbaut 1882, ist dank seiner einfachen Anbindung an die Bahn zu einem günstigen Ort für die Ansiedlung der Industrieunternehmen geworden. Eine der ersten „Fabriken“, die hier gebaut wurden, war 1888 eine mechanische Weberei der Gebrüder Egger nördlich des Bahnhofs an der Nedošínská-Straße. Nach ihrer Abschaffung im Jahr 1940 nutzte die Schlosserfirma von Josef Blažek mit dem Namen Bakocel das Areal, die seit 1946 von Blažeks Mitarbeiter Vladimír Vlček geführt wurde. Im Rahmen des sogenannten zweijährigen wirtschaftlichen Wiederaufbauplans der Tschechoslowakei (1947–1948) brachte der neue Eigentümer die Produktion von Metallmöbeln hierher aus Prag und ließ für das entstandene Unternehmen Namens Drina an der Stelle der ehemaligen Eggers Textilfabrik ein neues Hauptproduktionsgebäude errichten.
Die architektonische Gestaltung ihres Äußeren basierte noch auf dem Funktionalismus der Zwischenkriegszeit. Das Etagengebäude des regelmäßigen rechteckigen Grundrisses erhielt eine glatte puristische Fassade, die durch großzügige kombinierte Fenster geteilt wurde. Das 1947 fertiggestellte fragile Gebäude wurde damit zu einem der letzten lokalen Gebäude, auf denen die Prinzipien dieses populären Baustils in der Tschechoslowakei angewandt wurden (siehe auch Wohnungshäuser aus der Zeit des sogenannten Zweijahresplans im Masaryk-Viertel – 04-788).
Anfang 1948 wurde das Unternehmen verstaatlicht und erhielt den Namen „Nationale Verwaltung der Firma Drina, ing. Vlček Litomyšl“. Anschließend wurde es ein Teil des nationalen Unternehmens Radovan in Prag, dann der Firmen n.p. Kovona Praha (1949), n.p. Kovopol Police nad Metují (1950) und schließlich n.p. Juranovy závody in Brünn (1957). Natürlich waren die Nutzungsänderungen mit zahlreichen Bauänderungen im gesamten Areal zu vollstrecken, die auch eine Reihe kleinerer Gebäude und Lagerhäuser zählten.
Es ist derzeit der Sitz eines Unternehmens, das hydraulische Heber und anderes Zubehör herstellt; die jüngste Rekonstruktion wischte den ursprünglichen puristischen Charakter des Hauptproduktionsgebäudes weg, respektierte dennoch aber die originale Aufschlüsselung der zugehörigen Fenster. Im Südosten des Komplexes wurde ein Discountgeschäft gebaut.
AW