Litomyšl war die zweite Heimat des Bildhauers Olbram Zoubek. Aus Prag, wo er auch sein Atelier hatte, kam er seit den 1960er Jahren immer wieder her, hauptsächlich im Zusammenhang mit seinen Aufgaben wie den Restaurierungen bedeutender lokaler Denkmäler (01-110, 01-93). 2008 beschlossen er und seine Frau Marie, ein Gebäude am Rande der kleinen Siedlung „U Tří kocourů“ (Bei Drei Katern) westlich von Litomyšl zu kaufen und für Erholungszwecke umzufunktionieren. Mit dem Projekt wurde die Architektin Zdeňka Vydrová beauftragt, die für sie schon zuvor eine Wohnung am Litomyšl-Platz gestaltete.
Das historische Gebäude mit einer Scheune, im Grundriss in Form des Buchstabens „U“ war durch sekundäre Rekonstruktionen stark gekennzeichnet, die den ursprünglichen Charakter eines Gehöfts in einem ländlichen Kontext auslöschten. Die Architektin näherte sich der Aufgabe mit Respekt zu dem ursprünglichen Raumkonzept, ordnete es jedoch neu an: Sie entfernte unangemessene Baueingriffe, fügte neue Strukturen hinzu und schuf neue Kommunikationsverbindungen.
Die Scheune wurde abgerissen und durch eine Neubildung ersetzt, deren Volumen (traditioneller Längsgrundriss und Satteldach) und den Holzmantel des Wirtschaftsgebäudes dementierte. Bei näherer Betrachtung, insbesondere des Innenraums, in dem ein zusätzliches Stockwerk hinzugefügt wurde, ist jedoch klar, dass dies ein zeitgenössischer architektonischer Eingriff sein muss.
Die Fassade des alten Gebäudes verweist auf den Namen der Siedlung, mit drei keramischen Katzenköpfen (Trinker, Kartenspieler und Richter). Das Backsteingewölbe wurden repariert, die Balken renoviert und der Dachboden bewohnbar gemacht, der neuerdings durch „Streifen“ -Fenster beleuchtet wird. Der Innenhof wurde ebenfalls umgebaut, der durch eine Glasveranda ergänzt und durch einen neuen Durchgang mit dem Garten verbunden wurde.
Der Komplex wurde von einer hohen Steinmauer mit einem Holztor an der Eingangsseite des Grundstücks umschlossen, was den Eindruck erwecken könnte, dass er schon lange hier stehen müsse. Dank dessen gewann auch der dem Wald zugewandte Gartenraum die gewünschte Intimität.
AŠ