Zwischen 2015 und 2017 wurde in der abgelegenen westlichen Ecke von Osík ein kleines Wochenendhaus mit minimalistischen Formen gebaut. Dort endet die dichte Wohnsiedlung mit meist alten Landhäusern und mündet in einen freien natürlichen Raum, der einen Blick auf das Tal des Flusses Desná ermöglicht. Die Architekten des Projekts, die Prager Radim Oblouk und Jan Tesárek, machten sich zu ihrer wichtigsten Aufgabe, die Verbindung zur Umgebung, Landschaft und „dem Leben draußen“ zu erreichen.
Das Erdgeschossgebäude mit rechteckigem Grundriss, an dem das Prisma der Garage von Norden angrenzt, ist in einer leichten Neigung platziert und mit einem Plattendach ausgestattet, dessen Neigung dem Hang des Geländes folgt. Obwohl die Architekten es ursprünglich mit einer Steinverkleidung planten, erhielt das Gebäude auf Wunsch des Investors schließlich eine aus Holz, die die Architekten auch gerne in anderen Projekten anwendeten. Das Haus hebt sich dadurch nicht materiell von seiner Umgebung ab, sondern im Gegenteil, die natürliche Alterung des Holzes verstärkt die gegenseitige Verschmelzung mit der Natur.
Die Masse ist leicht, im Hinblick auf die funktionalen Anforderungen, und ist auf die wertvollen Ausblicke auf die Umgebung ausgelegt. Der Blick auf die Landschaft und die Verbindung zum Garten sind nach Ansichten der Architekten die Grundprinzipien des Hauses. Die beste Aussicht bietet der großzügig verglaste Wohnraum, von dem aus der direkte (versenkte) Eingang entlang der Längsterrasse verläuft. Er erstreckt sich entlang der gesamten Gartenfassade und ragt sogar in Richtung Tal, um einen kleinen Pool zu fassen. Es ist auch mit privaten Räumen verbunden, die durch französische Fenster zugänglich sind.
Das Osík-Gebäude zählte somit zu den relativ zahlreichen, erfolgreichen und gegenwärtigen Realisierungen von Wochenendhäusern und Hütten in diesem Gebiet, die sich durch lapidare, minimalistische Formen, aber auch durch die Anwendung traditioneller und natürlichen Materialien auszeichnen.
AW